© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co.  www.jungefreiheit.de  49/13 / 29. November 2013

Lage der Alternative für Deutschland
Kampfansage
Marcus Schmidt

Aufruhr ist sexy. Vor allem für die Medien. Wenn es in einer Partei Streit gibt, richten sich alle Scheinwerfer auf die Kontrahenten. Je heftiger es zur Sache geht, um so größer die Schlagzeilen. So funktioniert das Geschäft.

Angesichts der zahlreichen Berichte über innerparteiliche Auseinandersetzungen in der AfD seit der Bundestagswahl ist es daher kein Wunder, wenn die Untergangspropheten derzeit Hochkonjunktur haben. Vor allem nach dem Eklat auf dem Landesparteitag in Hessen (siehe Seite 7). Doch dieses Chaos ist in der AfD mitnichten die Regel. Denn während in Gießen die Fetzen flogen und der hessische Landesverband nunmehr ohne Vorstand dasteht, gingen die jüngsten Parteiversammlungen in Baden-Württemberg, Rheinland-Pfalz und Brandenburg ziemlich geräuschlos über die Bühne. Für überregionale Schlagzeilen reichte es kaum. Wenig Streit, wenig Aufmerksamkeit. Die junge Partei, die immer noch in der Selbstfindungsphase steckt, zudem über ihr Programm diskutiert und sich gleichzeitig auf den Europawahlkampf im kommenden Jahr vorbereiten muß, hat Ruhe auch bitter nötig. Denn die Konkurrenz schläft nicht. Das zeigte am vergangenen Wochenende die Wahl des Euro-Kritikers Peter Gauweiler zum stellvertretenden CSU-Vorsitzenden. Die AfD sollte dies als Kampfansage begreifen.

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