© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co.  www.jungefreiheit.de  49/13 / 29. November 2013

Leserbriefe

Zu: „Frauenquote für Aufsichtsräte beschlossen / Groteske Koalition“ von Rolf Dressler, JF 48/13

Bald Verbot von Bienenhonig

Wahrscheinlich wird Schwarz-Rot demnächst auch eine Frauenquote von 30 Prozent für die Fußball-Bundesliga fordern. Die EU plant derweil bestimmt die Helmpflicht für Selbstmordattentäter. Das jüngste Gerücht besagt, daß die Grünen schon bald das Verbot von Bienenhonig fordern werden, weil der aus Massentierhaltung stammt.

Wilhelm Steffen, Melle

 

 

Zu: „Union und SPD haben etwas zu entsorgen“ von Paul Rosen, JF 48/13

Nationalsozialismus vergessen

Dem Bericht kann ich zustimmen bis auf die Aussage vom „Untergang des ersten sozialistischen Staates auf deutschem Boden“. Schließlich hatten wir im letzten Jahrhundert zwei sozialistische Staaten auf deutschem Boden. Auch die Nationalsozialistische Deutsche Arbeiterpartei (NSDAP) war, wie der Name schon sagt, sozialistisch.

Hubert G. Ingenhaag, Leinfelden-Echterdingen

 

Höchst fragwürdiges Vorgehen

Im Rahmen der Koalitionsverhandlungen wird die Frage nach den Möglichkeiten der Mini-Opposition von Grünen und Linken diskutiert. Doch die tatsächlichen Probleme mit der Mini-Opposition werden sich ebenso in engen Grenzen halten wie die Gefahren für die Demokratie an sich. Sehr fragwürdig ist meines Erachtens aber der vorgesehene Weg zu dieser „ganz großen Koalition“.

Das Verhandlungsergebnis von der Mitgliederbefragung bei der SPD abhängig zu machen, bedeutet doch, daß letztendlich die Mitglieder der SPD, und nur sie, über das Ergebnis der Bundestagswahl entscheiden werden. Neben den über 41 Prozent CDU/CSU-Wählern und denen der Grünen und Linken werden auch die Stimmen der SPD-Wähler ohne SPD-Parteibuch belanglos. Allein die Stimmen der SPD-Parteibuchbesitzer entscheiden damit über das Ergebnis der Bundestagswahl. Zudem machen die ungeklärten Formalien dieser Mitgliederbefragung dieses Vorgehen höchst fragwürdig. Eine Überprüfung durch das Bundesverfassungsgericht könnte die ganze Sache kippen.

Dr. Trutz Weber, Waldsolms

 

 

Zu: „Kooperation EU-kritischer Parteien / Die Angst geht um“ von Curd-Torsten Weick, JF 48/13

Bald kommt die Euro-Polizei

Der CSU-Europaabgeordnete Weber fordert also, das Geld für EU-kritische Parteien zu streichen. Was kommt als nächstes, wenn das nicht hilft? Die Gründung einer Euro-Polizei, die jeden ungeliebten Kritiker und Zweifler niederknüppelt? Ich kann nur hoffen, daß sich besorgte und kritische Bürger von diesen undemokratischen Drohgebärden nicht einschüchtern lassen.

Volker Nothing, Elsterwerda

 

 

Zum Lesereinspruch: „Einseitige Botschaft“ von Fritz-Joachim Fischer, JF 48/13

Klimafans in der JF ein Vorbild

Hier wird der JF vorgeworfen, einseitig die Klimaskeptiker zu Wort kommen zu lassen. Im Gegenteil: Die Klimaskeptiker wären froh, in anderen Zeitungen so oft Gehör zu finden wie die Klimafans in der JUNGEN FREIHEIT. Dabei sind diese sogenannten Klimaexperten nicht einmal in der Lage, die Argumente der Klimaskeptiker in dem Buch „Freispruch für CO2“ zu widerlegen. Man darf ihre Thesen öffentlich und ungestraft „Lug und Trug“ nennen, die zu dem Größenwahn derjenigen führen, die wähnen, die mögliche Erderwärmung um zwei Grad Celsius reduzieren zu können.

Dr. Jakobus Luettmer, Limburgerhof

 

Quadratur des Kreises gefordert

Der Autor des Lesereinspruchs schätzt die JF, weil er sie als Gegengewicht zu den einseitigen Medien für enorm wichtig hält. Gleichzeitig beschwert er sich über das Portrait von Professor Singer wegen dessen Aussagen über die Ursachen möglicher Klimaveränderung. Doch gerade Professor Singer wird, weil er den Anstieg der Globaltemperatur durch anthropogenes Kohlendioxid anzweifelt, besonders in Deutschland totgeschwiegen. Er gehört zu den von der Regierung und den Einheitsmedien unerwünschten Kritikern ihrer Politik. Dennoch verlangt der Leser nach mehr Ausgewogenheit. Hier wird die Quadratur des Kreises gefordert.

Dr. Gert Teska, Bobenheim am Berg

 

 

Zu: „‘Der gute Diktator’“, im Gespräch mit Jorgen Randers, JF 47/13

Das kann doch nicht wahr sein

Als ich am Ende dieses Interviews angekommen war, habe ich nur noch gedacht, das kann doch nicht wahr sein! Auch wenn die Zeit für einen solchen „guten Diktator“ auf fünf Jahre begrenzt würde, wäre dann ja immer wieder ein neuer Diktator zu berufen. Das haben Diktaturen so an sich, daß sie ihre Macht verlängern, weil die Probleme angeblich immer noch nicht gelöst sind. Die Diktaturen des 20. Jahrhunderts sind nie freiwillig abgetreten. Sie wurden entweder im Krieg total zertrümmert (Hitler-Diktatur) oder implodierten (Kommunismus).

Was mich noch ärgert: Herr Randers setzt voraus, daß das lebensspendende Kohlendioxid ein Gift ist, welches unser Klima zerstöre. Dabei gibt es nicht einen einzigen wissenschaftlichen Beweis dafür. Obwohl CO2 seit 16 Jahren ungebremst weiter steigt, bleibt ein Anstieg bei der Temperatur aus. Es gibt sogar Hinweise, daß das Gegenteil einer „schlimmen“ Klimaerwärmung eintritt, nämlich eine Zwischeneiszeit. Und noch etwas fällt auf: Die Vorhersagen des Club of Rome waren meist schon nach kurzer Zeit das Papier nicht wert, auf dem sie gedruckt waren. Ich wundere mich, daß viele dieser „Experten“ in der Öffentlichkeit immer noch ein so hohes Ansehen haben. Sind unsere Medien blind?

Walter Faulenbach, Olpe

 

 

Zu: „Die Angst vor der großen Kehrtwende“ von Christoph Keller, JF 47/13

Das ist jetzt wirklich der Gipfel!

Wieder einmal ein Klimagipfel, diesmal in Warschau zur Rettung der Welt mit 20.000 Gläubigen, Naiven, Profiteuren sowie Draht- und Strippenziehern. Letzteren geht es nicht um das Klima, sondern um Geld und Macht. Zu diesem Zweck wurde der Weltklimarat (IPCC) gegründet, und die Verbreitung der Ideologie der durch Menschen verursachten Klimakatastrophe war das Mittel, um diese Ziele zu erreichen und das Denken über das Klima im Sinne des IPCC mit den Mitteln von Angst und Lügen zu beeinflussen.

Jede für den „Klimaschutz“ gesetzlich vorgeschriebene Maßnahme wird begleitet durch finanzielle Aufwendungen der Bürger. So entsteht eine riesige „Subventionsindustrie“ und der Staat verdient über die Mehrwertsteuer kräftig mit. Die politischen Berichte des IPCC, das belegen Wettermessungen (keine fragwürdigen Simulationen), sind überwiegend falsch. Es gibt keine Temperaturerhöhungen seit den letzten 15 Jahren, der Meeresspiegel zeigt keine unüblichen Abweichungen, die Extremwetter bleiben im Durchschnitt der Vergangenheit (einschließlich von Taifun Haiyan), ebenso die Dürren. Eine durch anthropogenes CO2 verursachte Klimakatastrophe gibt es nicht!

Alle Maßnahmen zur Verringerung des CO2-Ausstoßes sind ohne erkennbares Ergebnis und eine Vergeudung von Volksvermögen. Über unsere Wettbewerbsfähigkeit auf den Weltmärkten durch die gewaltigen nutzlosen Aufwendungen macht sich Herr Bals wohl keine Gedanken.

Christian Storch, Bad Segeberg.

 

Noch ist Polen nicht verloren

Mit Blick auf die Weltklimakonferenz habe ich die wissenschaftliche Arbeit „Warum CO2 die Erdoberfläche kühlt“ von Prof. Dr.-Ing. Vollrath Hopp aus Dreieich, Dr.-Ing. Edmund Wagner aus Wiesbaden und mir ins Polnische übersetzen und 1.000 Exemplare drucken lassen. Bei meiner Reise vom 11. bis zum 15. November hatte ich vor, sie an möglichst vielen polnischen Fakultäten für Chemie, Physik und Geologie zu verteilen. In Krakau ist das hervorragend gelungen. In Warschau versuchte ich zuerst, die Weltklimakonferenz im neu gebauten Nationalstadion (Ort der Fußball-EM) zu besuchen. Dies wurde mir verwehrt. Wutentbrannt marschierte ich ins Ministerium, das verantwortlich sein sollte. Hier traf ich erfreulicherweise auf Elżbieta Wróblewska, Leiterin des Referats Umweltschutz und Neue Technologien, die sich bereit erklärte, die von mir überbrachen Sonderdrucke an die entscheidenden Akteure weiterzuleiten.

Dr. Gerhard Stehlik, Hanau

 

Zirkus mit üblicher Vorstellung

Nun hat der klimaschutzpolitische Wanderzirkus also seine Zelte in Warschau aufgeschlagen und gibt zum 19. Male die übliche Vorstellung. Mediale Aufmerksamkeit ist gewiß, und in den Berichten darüber kommen wieder nur die Akrobaten selbst zu Wort, die über Zehntelgrade streiten. In der Natur gibt es keinen „atmosphärischen Treibhauseffekt“, nur in den Computerprogrammen der „Klimaforscher“. Seine angebliche Existenz wird deshalb auch nur mit einer lächerlichen Modellrechnung „bewiesen“, die mit der Wirklichkeit überhaupt keine Ähnlichkeit hat. Gemessen wurde ein solcher Effekt jedenfalls noch nie. Die Apologeten der Klimakirche haben den uralten Traum aller Scharlatane wahr gemacht, die objektive Realität geleugnet und dreist ihre subtile Lüge als Wahrheit etabliert. Ein intellektuelles Verbrechen an der Menschheit! So monströs, daß es unser Vorstellungsvermögen überfordert und wohl nur deshalb von fast allen als Tatsache wahrgenommen wird.

Norbert Staude, Dortmund

 

 

Zu: „Kurs auf den Eisberg“ von Michael von Prollius, JF 47/13

Mit Lokomotiven und Gleisen

Wenn die EZB mit einer langen Phase niedriger Inflation rechnet, bezieht sie sich wohl auf das Bundesamt für Statistik, das aktuell eine Inflationsrate von 1,2 Prozent vorrechnet. Offenbar leben wir in einer anderen Welt. Denn bei den Lebensmitteln sehen wir eine Steigerungsrate von mindestens 8 Prozent, und nicht nur hier. Mit dem Konsumkorb des Amtes stimmt etwas nicht. Oder macht das Amt das, was die Kommunisten in Polen früher machten? Zum Korb kamen damals die Preise von Lokomotiven, Gleisen, Industrieanlagen und -maschinen und anderem. Dann lag die Inflationsrate bei Null. Noch was: Die Kaufkraft von einem Euro scheint binnen zwölf Jahren niedriger als die Kaufkraft einer D-Mark. Doch unsere „Mutti“ sagt: Kaum jemand profitiert so kräftig vom Euro wie Deutsche. Auch sie lebt in einer anderen Welt.

Familie Kalisch-Tyc, Idstein-Taunus

 

 

Zu: „Stimme der Heimkehrer“ von Lukas Lang, JF 47/13

Immer wieder weiterkämpfen

Einen Tag nach meinem 61. Geburtstag erreichten mich die aktuelle Ausgabe der JF sowie ein Schreiben vom Deutschen Bundestag, unterzeichnet von einem Ministerialrat. Im JF-Beitrag über den ehemaligen Unteroffizier der ABC-Truppe Christian Bernhardt ist zu lesen, das Parlament komme seinem gesetzlichen Auftrag nicht nach („es läßt die Veteranen allein“). Offenbar kann das Parlament das auch gar nicht. Das alleinige Sagen hat die alteingesessene und undurchschaubare Ministerialbürokratie, von Generalleutnant a.D. Raulf als „hirnlose Bürokratenseelen“ bezeichnet. Der JF-Beitrag schließt mit der Bemerkung, die betroffenen Kriegsheimkehrer müßten „in der Heimat weiterkämpfen (...) für Anerkennung, Unterstützung und ihre Rechte“.

Weiterkämpfen bedeutet zum Beispiel in meinem persönlichen Fall die Antragstellung auf Anerkennung einer Wehrdienstbeschädigung vor mehr als einem Vierteljahrhundert (!) am 22. Februar 1988. In einer Antwort der zuständigen Behörde vom 16. April 2013 heißt es: „Nach entsprechender Einarbeitung in die Sach- und Rechtslage wird zu gegebener Zeit ein rechtsmittelfähiger Bescheid erteilt werden.“ Zwischenzeitlich sind weitere sieben Monate vergangen, ohne daß ein Bescheid erteilt wurde. Die Mitglieder im Bund Deutscher Veteranen seien deshalb gewarnt: Habt Geduld und sensibilisiert eure Angehörigen, damit diese – nach eurem sozialverträglichen Ableben – vielleicht noch einen Bruchteil der erforderlichen materiellen Unterstützung erkämpfen können.

Alban Hirsch, Lauf

 

 

Zu: „Verloren im Niemandsland“ von Thorsten Hinz, JF 46/13

Scheinheilige Darstellung

Neben dem jüdischen Attentäter Herszel Grynszpan – schockiert, daß seine bisher in Deutschland lebende Familie 1938 nach Polen ausgewiesen worden war – ist hier auch nochmal auf Marcel Reich-Ranicki zu verweisen. In seiner Biographie beschreibt er die Abschiebung nach Warschau als blanken Terror gegen die Juden. Das impliziert, daß die Juden, die in Deutschland massiv diskriminiert wurden, sich dennoch dagegen sträubten, dieses Deutschland zu verlassen. Augenscheinlich fürchteten die Juden polnischer Staatsbürgerschaft in Deutschland das Polen jener Zeit. Nicht zuletzt waren es die deutschstämmigen Polen-Flüchtlinge, über deren Horror-Schicksal der Vertreibung in der deutschen Presse berichtet wurde. Die heute verbreitete scheinheilige Darstellung des polnischen Staates der Zwischenkriegszeit, der mit den Westmächten eng liiert war, muß also korrigiert werden – es war kein Staat der Demokratie, der Freiheit und der Menschenrechte.

Ulrich Nauber, Dresden

 

 

Zu: „Gegenaufklärung, Bildungsbericht in loser Folge XXXXV“ von Karlheinz Weißmann, JF 44/13

Geringerer Migrantenanteil

Zum guten Abschneiden mitteldeutscher Schüler trägt sicher neben einer noch konservativen Lehr- und Lernauffassung auch die Tatsache bei, daß dort der Migrantenanteil bedeutend geringer ist als in Westdeutschland.

Eberhard Koenig, Baiern

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