© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co.  www.jungefreiheit.de  51/13 / 13. Dezember 2013

Grüne protestieren gegen Trümmerfrauen-Denkmal
Aggressive Mitläufer
Thorsten Hinz

In München haben zwei grüne Landtagsabgeordnete, die eine 28, der andere 60 Jahre alt, ein Denkmal zu Ehren der Trümmerfrauen mit einem braunen Sack verhüllt. Es habe kaum Trümmerfrauen in München gegeben, erklärten sie, außerdem seien es Nazis gewesen, die sich nach Kriegsende mit Aufräumarbeiten ihre tägliche Essensration verdienen mußten. Ja, man könnte sich erregen über diese Verhöhnung der Aufbaugeneration, vor deren Leistung die Kritiker verzwergen; über die Aufkündigung der Generationensolidarität; über die Infantilität von Grünenpolitikern, die sich bin ins Rentenalter fortsetzt. Doch das sind nur Symptome.

Die Aktion bewegt sich im Rahmen der Staatsideologie, welche die deutsche zu einer Verbrecher-Geschichte verhunzt. Die Verbindung aus Staatsmacht und Ideologie erzeugt Mitläufer. Die beiden Landtagsabgeordneten verkörpern ein besonders aggressives Mitläufertum. Mitlaufend nehmen sie die Intentionen der Ideologie vorweg und treiben ihre Dynamik voran. Ehrgeizig und beschränkt, gerieren sie sich als Avantgarde in der Annahme, daß ihnen keiner zu widersprechen wagt, weil innerhalb der Ideologie kein Widerspruch möglich ist, jedenfalls kein prinzipieller. Denn der wäre „rechts“, also „extremistisch“. Insofern entspricht das, was die 28- und der 60jährige taten, nur der Idiotie einer kranken Zeit.

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