© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co.  www.jungefreiheit.de  03/14 / 10. Januar 2014

Meldungen

Neuer Besucherrekord in Ex-Stasi-Gefängnis

BERLIN. Die Gedenkstätte Berlin-Hohenschönhausen hat einen neuen Besucherrekord verzeichnet. Über 385.000 Menschen besuchten 2013 die ehemalige Untersuchungshaftanstalt des DDR-Staatssicherheitsdienstes. Gegenüber dem Vorjahr ist das ein Zuwachs von mehr als 15.000 Besuchern. Seit Gründung der Gedenkstätte vor 19 Jahren sind die Besucherzahlen damit ununterbrochen angestiegen. Insgesamt haben mehr als drei Millionen Menschen das einstige Stasi-Gefängnis besichtigt. Mehr als 369.000 Interessierte nahmen 2013 an Führungen durch die original erhaltene Haftanstalt teil. Über 60 Prozent (228.000) waren Jugendliche. Besonders stark stieg die Zahl der ausländischen Gäste an – um zehn Prozent auf 74.000 Personen. Die zahlreichen Touristen, die die Gedenkstätte einzeln besichtigten, sind noch nicht in dieser Zahl enthalten. Auch die neue Dauerausstellung der Gedenkstätte stieß auf großes Interesse. Seit ihrer Eröffnung Anfang Oktober wurde sie von mehr als 20.000 Menschen besucht. Die Gedenkstätte entsandte darüber hinaus Hunderte DDR-Zeitzeugen an Schulen und andere Bildungseinrichtungen. So wurden 2013 insgesamt 586 Zeitzeugengespräche mit mehr als 29.000 Teilnehmern organisiert. Im Vergleich zum Vorjahr (514) ist das eine Steigerung um 14 Prozent. (JF)

 

Theologe kritisiert Aufbau der Garnisonkirche

FRANKFURT/M. Der Wittenberger Theologe Friedrich Schorlemmer agitiert mit vertrauten SED-Floskeln gegen den Wiederaufbau der Potsdamer Garnisonkirche (Zeitzeichen, 11-2013). Die kriegsgezeichnete, aber aufbaufähige Kirche wurde 1968 auf Geheiß Walter Ulbrichts gesprengt. Das findet Schorlemmers Beifall, da er Deutschland kurz vor einer zweiten NS-Machtergreifung wähnt und nicht will, daß sich in der rekonstruierten Kirche „der alte Ungeist eine neue Heimstatt sucht“. Die neue Kirche, die das Stadtbild wieder „heil“ erscheinen lassen solle, werde nur diesem „Ungeist neuen Glanz“ verleihen. Nicht zu reden von der Gefahr abermaliger „Einschwörung für den Militärdienst“, der „Zelebrierung von Opfertod und Heldenkult“. Daß dieser Bau „Heimatkirche“ Hennig von Tresckows, eines Hauptverschwörers vom 20. Juli 1944, gewesen sei, ändere nichts, denn die Verschwörer gegen Hitler „hatten alle mitgemacht“ und seien erst nach Stalingrad „umgeschwenkt“. (ob)

www.zeitzeichen.net

 

Sprachpranger

Younger than ever

Titel einer Ausstellung (bis April 2014) und Motto zur Feier dreier Jubiläen des Diözesanmuseums Paderborn

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