© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co.  www.jungefreiheit.de  04/14 / 17. Januar 2014

Meldungen

Streit um Hitler-Porträt im Parlament

POTSDAM. Bereits vor Eröffnung an diesem Wochenende ist eine Ausstellung im neuen Landtag in Potsdam zum Politikum geworden. Der Maler Lutz Friedel hat in über hundert verfremdeten Porträts Personen der Geschichte dargestellt, darunter auch Adolf Hitler, Joseph Goebbels und Josef Stalin. Der CDU-Geschäftsführer Ingo Senftleben fordert nun eine Abhängung der Porträtreihe „Vorbilder, Nachbilder, Gegenbilder“ vor der offiziellen Einweihungsfeier. „Hitler- und Stalinbilder sind unerträglich in einem Parlament“, sagte er der B.Z. FDP-Fraktionschef Andreas Büttner pflichtet dem CDU-Politiker bei: „Mörder und Tyrannen haben im Landtag nichts zu suchen“, zitiert ihn der Focus. Die SPD-Generalsekretärin Klara Geywitz spricht von einem inszenierten Skandal des Künstlers, „so übersichtlich, wie blanke Brüste auf der Weihnachtsmesse“. Dieser verwahrt sich gegen die Vorwürfe. „Es ist schlicht Bosheit, mir zu unterstellen, daß ich Hitler und diese ganze braune Scheiße damit verherrlichen wolle.“ Unterstützung erhält Friedel von der Landtagsvizepräsidentin Gerrit Große (Linkspartei): „Ich will nicht mehr in einem Land leben, wo irgendwer bestimmt, welche Bilder aufgehängt werden und welche nicht.“ Genehmigt hatte die Ausstellung der Kunstausschuß des Parlaments, gegen die Stimmen der CDU. Nun soll der Landtag entscheiden. Bisher wurde aus der Ausstellung nur ein Bild entfernt. Ein unbekannter Besucher hatte auf ein Porträt Walter Ulbrichts einen Zettel mit „Mörder“ geklebt. (FA)

 

Papst: Abtreibung Teil einer Wegwerfkultur

ROM. Papst Franziskus hat Abtreibungen als Teil einer „Wegwerfkultur“ gebrandmarkt, die Menschen ebenso entsorge wie Lebensmittel. „Häufig werden menschliche Wesen wie nicht mehr benötigte Gebrauchsgegenstände entsorgt“, kritisierte der Papst in seiner Ansprache zum Neujahrsempfang für das Diplomatenkorps des Vatikan am Montag. „Allein schon der Gedanke, daß Kinder als Abtreibungsopfer niemals das Licht der Welt erblicken werden, läßt mich schaudern“, sagte Franziskus. Bereits in seinem ersten Lehrschreiben, Evangelii Gaudium (Freude des Evangeliums), hatte der Papst Ende November die Position der katholischen Kirche in der Frage bekräftigt. Es sei nicht fortschrittlich, „sich einzubilden, Probleme zu lösen, indem man ein menschliches Leben vernichtet“, schrieb der Papst damals. (tb)

 

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