© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co.  www.jungefreiheit.de  04/14 / 17. Januar 2014

Meldungen

Über Nähe und Ferne von Muslimbrüdern zur AKP

Frankfurt/Main. Derzeit hat die Idee Konjunktur, die Partei des türkischen Premiers Recep Erdoğan (AKP) könnte für den moslemischen Mittleren Osten ein institutionelles politisches Vorbild darstellen – hieran glaubt nicht zuletzt auch die ehemalige US-Außenministerin Hillary Clinton. Dies brachte die Hamburger Wirtschaftssoziologin Asli Vatansever dazu, der Frage nachzugehen, ob und inwieweit sich die ägyptischen Muslimbrüder tatsächlich an der AKP orientieren könnten (Zeitschrift für Weltgeschichte, 2/2013). Ihre Analyse (Titel: „Die Blinden und der Einäugige“) kam aber zu dem Schluß, „daß die Muslimbrüder und die AKP zwei grundsätzlich verschiedene Islamismen darstellen“. Dabei sei nicht nur der historische Entstehungskontext und Entwicklungsweg unterschiedlich. Auch die „ideologischen und strategischen Ausrichtungen sind grundsätzlich verschieden. Deswegen läßt es sich schwer apodiktisch von einer Vorbildrolle der einen für die anderen reden.“ Allerdings hindert diese Einsicht Vatansever nicht daran, die gewagte Behauptung aufzustellen, daß man auf beide Parteien angewiesen sei, „um dem langfristigen Ziel näher zu kommen, eines Tages pluralistische demokratische Systeme in der muslimischen Welt etablieren zu können“. (wk)

www.peterlang.com

 

Dem Römischen Reich war Grenzschutz teuer

Freiburg. Wie teuer kamen dem Römischen Reich eigentlich der Bau und der Unterhalt des langen Obergermanisch-Raetischen Limes? Nach Schätzungen von Marcus Reuter, dem Leiter des Rheinischen Landesmuseums in Trier, in „Archäologie Online“ lagen allein die Fixkosten für die Besoldung der 30.000 Legionäre, welche am Limes Dienst taten, Ende des 1. Jahrhunderts n. Chr. bei etwa 10 Millionen Denaren (etwa 200 Millionen Euro). Dazu kamen Sonderausgaben für das Personal sowie natürlich die Kosten für Bau und Unterhalt des Zaunes, der Wachttürme und der Kastelle. Vor diesem Hintergrund kann man davon ausgehen, daß die Kosten der Grenze im Norden des Imperium Romanum einen nicht unerheblichen Teil der Militärausgaben des Reiches, die bei insgesamt 200 Millionen Denaren lagen, ausgemacht haben. Aber Sicherheit gegen Übergriffe und unerwünschte Einwanderung war eben noch nie zum Nulltarif zu haben. (wk)

www.archaeologie-online.de

 

Erste Sätze

Präliminarienfrage? Unwillkommen? Lieber gleich in medias res?!

Rudolf Hermann: Ethik, Göttingen 1970

 

Historisches Kalenderblatt

23. Januar 1974: Horst Dohlus, Sekretär des Zentralkomitees der Sozialistischen Einheitspartei Deutschlands (SED), gibt in der Parteizeitung „Neues Deutschland“ stolz bekannt, daß jeder sechste der 17 Millionen DDR-Einwohner Mitglied in der SED sei.

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