© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co.  www.jungefreiheit.de  04/14 / 17. Januar 2014

Leserbriefe

Zum Schwerpunktthema: „Halbmond über Europa“, JF 3/14

Das ist nur ein Teil des Problems

Der „Halbmond über Europa“ ist nur ein Teil des Problems. Hier sind zwei Aspekte zu unterscheiden: Eine wesentlich größere Gefahr ist in meinen Augen die Islamisierung, die im Rest der Welt voranschreitet. Länder wie Pakistan hatten einst eine starke und selbstbewußte christliche Minderheit. Die ist heute kaum noch existent. Was Europa angeht, halte ich es für wesentlich wichtiger, daß wir nicht nur blind den Islam und die Moslems kritisieren, sondern auch eigene Werte leben. Die gesellschaftliche Beliebigkeit schafft einen Leerraum, in den der Islam bei uns in Europa vorstoßen kann. Das ist das eigentliche Problem. Hier haben leider auch die Kirchen versagt.

Stefan Renners, Hamburg

 

 

Zu: „Die Mobilmachung“ von Michael Paulwitz, JF 3/14

Ohne Recht keine Ordnung

Eine Handvoll rechtsextremer Glatzköpfe kündet an, durch irgendeinen Ort zu marschieren. Schon läuft das ganze Gegenprogramm an: Verbot (wird jedesmal gerichtlich aufgehoben), Gegendemonstration, Bitt- und Sühnegottesdienste, Lichterketten, Mahnwachen, Rock gegen Rechts, spezieller Unterricht in den Schulen, die Medien berichten pausenlos usw. usf. Nun gut: Principiis obsta! Doch jetzt mußte die Innenstadt Hamburgs zu einem Gefahrenbereich erklärt werden! Der vieltausendköpfige linksextreme Mob zündet Streifenwagen an, demoliert Fassaden und Schaufenster, prügelt Polizisten krankenhausreif. Ein Gegenprogramm gibt es merkwürdigerweise nicht. Wo sind sie denn gewesen, die Kirchenleute, die Parteiredner, die Gewerkschaftsfunktionäre, die Bürgerinitiativen, die Friedensbewegten, die Schauspieler und sonstigen Komödianten?

Hans Daxer, Marquartstein

 

 

Zu: „‘Sie wollen die Welt erobern’“, im Gespräch mit Boualem Sansal, JF 3/14

Barbarische Religion Islam

1792 wurde in Mitteleuropa die letzte Hexe verbrannt. 2011 wurde in Saudi-Arabien eine Hexe liquidiert, und es wird wohl leider nicht die letzte gewesen sein. Die islamischen „Innentäter“ von London und Liverpool und der Soldat in der US-Armee waren britische und amerikanische Staatsbürger. Eine Religion, die Selbstmordattentätern das Paradies verspricht, wenn sie möglichst viele Ungläubige töten, ist barbarisch. Die Ausführungen Boualem Sansals brauchen mehr politische Aufmerksamkeit.

Dr. Hartmut Heinlein, Eschershausen

 

 

Zu: „Nicht alternativlos“ von Thorsten Hinz, JF 3/14

Doch ein Zusammenhang

Thorsten Hinz leugnet in seinem Artikel über den Widerstand gegen die „sexuelle Vielfalt“ den Zusammenhang zwischen Homosexualität und Pädophilie. Im Deutschen Ärzteblatt (2009, „Gefährdung der Jungen“) wird belegt, daß nach einer Analyse von 19 Einzelstudien die Wahrscheinlichkeit, ein Kind sexuell zu mißbrauchen, bei homosexuell Lebenden zwölfmal höher ist als bei heterosexuell Lebenden. Die Bundesbeauftragte für sexuellen Kindesmißbrauch hat in ihrer Studie festgestellt, daß 25 Prozent aller Mißbrauchsfälle gleichgeschlechtlich waren, und in der katholischen Kirche waren weit mehr als 50 Prozent der Mißbrauchsfälle gleichgeschlechtlich, obwohl nur ein bis drei Prozent der Bevölkerung homosexuell sind.

Klara Schütz, Köln

 

 

Zu: „Lernen unterm Regenbogen?“ von Christian Vollradt, JF 3/2014

Totalitäre Intoleranz

Gegen den Initiator der Online-Petition, einen Realschullehrer, wurde mittlerweile eine Dienstaufsichtsbeschwerde eingelegt. Ist es nicht erstaunlich, daß genau die Leute, die das Wort „Toleranz“ ständig im Munde führen, so gar keine andere Meinung ertragen können? Ist es nicht eigenartig, daß bei Politikern in jedem dritten Satz von „Toleranz“ und „Weltoffenheit“ die Rede ist, dieselben Politiker, zusammen mit den Medien, aber alles tun, damit derjenige, der eine abweichende, den linken Dogmen zuwiderlaufende Meinung äußert, der sozialen Ächtung anheimfällt? Was wir da erleben, ist eine sich im Gewand der Toleranz verkleidende, ans Totalitäre grenzende Intoleranz. Das im Grundgesetz verankerte Recht auf freie Meinungsäußerung ist nur mehr ein Witz.

Stephan Zankl, München

 

 

Zum Schwerpunktthema: „1914“, JF 2/14

Lüge mit 100 Jahren Vorsprung

Wenn, was von deutscher Seite in Versailles immer wieder vorgebracht worden ist, Deutschland am Krieg nicht die in Artikel 231 des Versailler „Vertrags“ geforderte und festgeschriebene Alleinschuld am Ersten Weltkrieg trägt; wenn also Deutschland damals ungerechtfertigt ausgeplündert und gedemütigt worden ist, dann wäre es endlich Zeit, daß man uns Deutschen wenigstens moralische Wiedergutmachung leistet. Aber es sieht nicht danach aus, und es wird auch von unseren eigenen Meinungsmonopolisten in Politik und Medien nach wie vor die Schuld der Deutschen an den zwei Weltkriegen verkündet werden. Das Sprichwort „Lügen haben kurze Beine“ soll ja Hoffnung auf ein baldiges Bekanntwerden der Wahrheit machen. Bernard Shaw hat es besser gewußt: „Wenn sich die Lüge gegenüber der Wahrheit einen Vorsprung geschaffen hat, dann ist es für die Wahrheit schwierig, jene wieder einzuholen.“

Und so ist es auch bei der Alleinkriegsschuld-Lüge. Sie wurde von den Versailler Siegern und Profiteuren mit langen Beinen ausgestattet und hat einen hundertjährigen Vorsprung, der schwerlich wieder eingeholt werden kann.

Heinrich Wart, Karlsruhe

 

 

Zu: „Europa und die Deutschen / Das ausweglose Stattdessen“ von Alexander Gauland, JF 2/14

Kein Therapieraum für Traumata

Diese Ausführungen könnten dazu beitragen, daß unser Land wieder zu sich selbst findet und eine realistische Sicht der Verhältnisse sich durchsetzt. Europa ist in sich zu verschieden; es wird keinen funktionierenden Bundesstaat Europa geben. Er gibt keinen Therapieraum für die deutschen Traumata und Verluste der Weltkriegsepoche her, keinen Ersatz für angebliche nationale Irrwege und Mentalitätsdefizite. Europa ist ein pragmatisches Staats- und Nationenbündnis und das genügt völlig.

Die aus den Niederlagen, der NS-Diktatur und dem Holocaust abgeleitete Versagens- und Schuldideologie ist zur existenzbedrohenden Räson der Republik geronnen, deren Absicht es ist, in Europa aufzugehen. Dem dienten und dienen alle maximalen Anpassungsschritte von der Preisgabe der Ostgebiete bis hin zur Aufgabe der Währung und Abgabe wesentlicher Souveränitätselemente. Dies ist der wirkliche deutsch-antideutsche Sonderweg. Er ist in der Konsequenz selbstmörderisch: Die eigene Geschichte mit Überbetonung negativer Aspekte der Zeitgeschichte ist kein Ort der Selbstvergewisserung, wie bei anderen Europäern, sondern Grund fundamentaler Selbstentfremdung.

So ist Europa zur bundesdeutschen Zauberformel, zum irrationalen Flucht- und Erlösungsprojekt übersteigert worden und politischer Patriotismus wird möglichst ignoriert oder als Rechtsextremismus ausgegrenzt. Mit dieser politisch-mentalen Ausrüstung kann die Nation, zumal in dieser Weltfinanz- und Europakrise, auf Dauer nicht bestehen.

Rudolf Kraffzick, Hainau

 

 

Zu: „Wooww. süße du bist soou hüpsch“ von Martin Voigt, JF 2/14

Kinderliebe beseitigen

Dieser Artikel über die Selbstbilder heranwachsender Mädchen macht leider nicht deutlich, daß bestimmte politische Kräfte ein brennendes Interesse an der Frühsexualisierung von Kindern und Jugendlichen haben. Der linke Pädagoge Hans-Jochen Gamm, zu Zeiten des Kultusministers Ludwig von Friedeburg (SPD) als Professor an die Technische Universität Darmstadt berufen, stellte bekanntlich die Forderung auf: „Wir brauchen die sexuelle Stimulierung der Schüler, um die sozialistische Umgestaltung der Gesellschaft durchzuführen und den Autoritätsgehorsam einschließlich der Kinderliebe zu den Eltern gründlich zu beseitigen.“

Edelbert Breu, Lauterhofen

 

 

Zu: „Eine Armutskrankheit kehrt nach Europa zurück“ von Dirk Hamacher, JF 2/14

Bakterium ist nicht Bazillus

Ihr Autor beschreibt die Rückkehr der Tuberkulose. Im ersten Absatz schreibt er von den „TB-Bakterien“, im zweiten vom „Tuberkelbazillus“. Das Mycobacterium tuberculosis ist kein Bazillus, sondern ein Bakterium, gramnegativ, jenes grampositiv. In der Bakteriologie wird streng unter diesen Erregertypen unterschieden.

Prof. Dr. med. Eberhard Willich, Heidelberg

 

 

Zu: „Unsere grüne Lunge wird ausgeplündert“ von Bertram Schaller, JF 52/13-1/14

Unzutreffende Aussagen

In der Rezension des Buches „Mein Wald“ von Peter Wohlleben finden sich Aussagen und Formulierungen, die so nicht zutreffend sind. Das gilt auch für die Überschrift des Artikels, die eher in die Bild-Zeitung paßte.

In der Waldwirtschaft dominiert nicht das Prinzip der Profitmaximierung, sondern das vor über 250 Jahren formulierte Prinzip der Nachhaltigkeit, daß also auf Dauer nur die Menge an Holz eingeschlagen werden kann und darf, die in allen Waldbeständen eines Forstbetriebes an den stehenden Bäumen zuwächst. Dieser Holzzuwachs ist von den vorhandenen Standorten, der Baumarten-Zusammensetzung und der Altersstruktur abhängig. Die beklagte Kommerzialisierung wird durch die bestehenden Waldgesetze eingeschränkt. Und der Plenterwald ist absolut kein „mitteleuropäischer Urwald“, sondern eine arbeitsintensive Waldaufbauform, die sich zudem nicht mit allen Baumarten realisieren läßt. Ohne die gezielten menschlichen Eingriffe würde jeder Plenterwald zu einem einschichtigen Hochwald zusammenwachsen.

Anders als in dem Beitrag dargestellt, ist der Altersklassenwald ganz und gar nicht auf massive Abholzungen getrimmt. Maßgebend für die Holznutzung ist das Prinzip der Nachhaltigkeit. Charakteristisch für diesen Wald ist es, daß alle Bäume eines Bestandes mehr oder weniger gleich alt sind. Im Gegensatz zum echten Urwald sind die verschiedenen Alter nicht bunt gemischt, sondern stehen in größeren Flächen nebeneinander. Die Bestände werden hier in Altersklassen zusammengefaßt. Eine Altersklasse umfaßt den Zeitraum von zwanzig Jahren. Maßstab im Altersklassenwald ist die sogenannte Umtriebszeit, der Zeitraum zwischen Pflanzung/Verjüngung und der sogenannten Hiebsreife. Die Umtriebszeit variiert bei den verschiedenen Baumarten. Sie beträgt zum Beispiel für Fichte 100 Jahre (= fünf Altersklassen), für Buche 140 Jahre (= sieben Altersklassen), für Eiche 160 bis 250 Jahre. Das Modell des Altersklassenwaldes hat sich in der Praxis bewährt. Es ist überheblich, hier von falscher waldbaulicher Strategie zu sprechen. Zudem leiden weder Buche noch Eiche im Altersklassenwald unter Borkenkäfer-Kalamitäten. Auch die Aussage, die Fichte leide schon heute unter Wassermangel, ist falsch. Sie trifft nur für niederschlagsarme Regionen (unter 600 Millimeter Niederschlag) und für bestimmte Standorte zu. Zu Wassermangel kommt es allerorts in Trockenjahren, vor allem in nicht ausreichend durchforsteten Fichten-Beständen mit geschlossenen Kronendächern, da rund 30 Prozent des Niederschlags in den Kronen hängenbleibt.

Absolut übertrieben ist die Aussage zu den Bodenschäden infolge flächendeckenden Einsatzes der Harvester bei der Baumernte. Anzumerken ist auch, daß Buchdrucker und Kupferstecher zwei von vielen Borkenkäferarten sind. Borkenkäfer aber sind keine typischen Begleiter von Monokulturen, sondern in allen Wäldern anzutreffen. Zur Gefahr werden sie erst, wenn es infolge günstiger Klimaverhältnisse zur Massenvermehrung kommt. Unzutreffend ist auch das Urteil über Roubinie und Douglasie, diese würden in kalten Wintern erfrieren.

Dr. Manfred Förster, Einbeck

 

 

Zu: „Die große Konfusion“ von Thomas Paulwitz, JF 50/13

Vernünftigere Rechtschreibung

Sie behaupten, die Rechtschreibreform sei auf ganzer Linie gescheitert. Das sehe ich anders. Die Vatertagswünsche einer Viertklässlerin („Liba Fata ales gute zum Fatatag. Ich hab dich lib“) werden in alten und neuen Rechtschreibung gleich geschrieben. Die Falschschreibung der Schülerin hat ihre Ursache also keineswegs in der neuen Rechtschreibung, sondern im pädagogischen Irrweg des Schreibens nach Gehör.

Als ich eingeschult wurde, lernte ich noch die deutsche Schrift mit „Ringel- s“ und „langem s“. Ich habe mich nach zwei Jahren problemlos auf die lateinische Schrift mit nur einem „s“ umgestellt. Nun, fast 80jährig, habe ich mich vor einigen Jahren genauso problemlos auf die neue, vernünftigere Rechtschreibung umgestellt. Herr Paulwitz schreibt: „Wer traditionell schreibt, zeigt, daß er frei ist.“ Ich schreibe dass statt daß, Stillleben statt Stilleben, usw. Ich fühle mich aber deshalb nicht unfrei.

Dr. Rudolf Müller, Waging am See

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