© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co.  www.jungefreiheit.de  05/14 / 24. Januar 2014

Zitate

„Die Vorstellung, daß eine nationale Regierung keinen Unterschied zwischen ihren eigenen Bürgern und jenen aus anderen EU-Staaten machen soll, ist aus Brüsseler Sicht wesentlich. In großen Teilen der EU scheint es aber immer noch selbstverständlich zu sein, ein bißchen mehr Solidarität mit den eigenen Staatsbürgern als mit anderen Europäern zu empfinden. (...) Änderungen bei den Sozialhilfe-Regelungen, die Ländern mehr Spielraum verschafften, ihre eigenen Bürger zu bevorzugen, würden es leichter machen, sich beim Ringen um das wichtigere Prinzip der offenen Grenzen durchzusetzen. Warum also nicht?“

Gideon Rachman, Chefkolumnist, in der „Financial Times“ vom 15. Januar 2014

 

 

„Denn Freiheit in der Gesellschaft und Freiheit in der Wirtschaft gehören zusammen. Wer eine freiheitliche Gesellschaft möchte, möge sich einsetzen für Markt und Wettbewerb und gegen zuviel Macht in den Händen weniger. (...) Auch gut gemeinte Eingriffe des Staates können dazu führen, daß Menschen auf Dauer aus- statt eingeschlossen werden.“

Joachim Gauck, Bundespräsident, in seiner Rede vor dem Walter-Eucken-Institut am 16. Januar 2014

 

 

„Gauck hat unrecht. Freiheit ist nicht per se gut; es kommt darauf an, wozu sie genutzt wird.“

Heribert Prantl, Mitglied der Chefredaktion, in der „Süddeutschen Zeitung“ vom 17. Januar 2014

 

 

„Wenn es um Leben und Schöpfung geht, sollten sich unsere Politiker nicht wegducken oder hinter einer Fraktionsdisziplin verstecken dürfen. Ein Staat und eine Gesellschaft müssen auf der Grundlage ihrer gemeinsamen Werte definieren, was gutes und schlechtes Handeln ist. Das ist wichtiger als all der andere Kram, mit dem sich unsere Parlamente Tag für Tag beschäftigen.“

Klaus Kelle, Kolumnist, in der „Rheinischen Post“ vom 17. Januar 2014

 

 

„Parteien sorgen bis hinauf in ihre Führungen für den Eindruck, man stehe im harten Gefecht mit dem Koalitionspartner. Als Mitglieder und Programme der Parteien ideologisch noch hoch aufgeladen waren, als sich Lebensvorstellungen hart gegenüberstanden, als die Welt noch bis hinein ins letzte Dorf in links und rechts geteilt war und die Bundestagsabgeordneten noch Alfred Dregger oder Herbert Wehner hießen, da bedurfte es nicht der ständigen Inszenierung. Da waren die Lager noch Lager, und die anderen waren die anderen.“

Eckart Lohse, Korrespondent, in der „Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung“ vom 19. Januar 2014

 

 

„Ein schönes Wort ist es einmal gewesen, das Wort Respekt, ehe es zum Megafon für Halbstarke verkam. Respekt wird heute eingeklagt für diese oder jene Besonderheit, als verdiente alles, was existiert, den Beifall der Gesellschaft. Gemeint ist in der Regel Akzeptanz, stattdessen sagt man Respekt und will also Zustimmung, Lob, Wertschätzung für allen Eigensinn und alle Rücksichtslosigkeit. Bald wird der Handtaschendieb Respekt von seinem Opfer verlangen, der Beleidiger vom Beleidigten.“

Alexander Kissler, Ressortleiter, bei „Cicero Online“ am 21. Januar 2014

 

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