© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co.  www.jungefreiheit.de  05/14 / 24. Januar 2014

Meldungen

1914: Deutsche lehnen Alleinschuld ab

Hamburg. Die Mehrheit der Deutschen glaubt nicht an eine Alleinschuld Deutschlands am Ersten Weltkrieg. Das geht aus einer Umfrage des Meinungsforschungsinstituts Forsa im Auftrag des Stern hervor. Demnach sehen 58 Prozent der Befragten die Verantwortung für den Ausbruch des Krieges bei allen beteiligten Staaten. 19 Prozent geben Deutschland die Hauptschuld, neun Prozent einer anderen beteiligten Nation. (ms)

 

Asylbewerber greifen Kontrolleure an

Berlin. Die Angriffe von Bewohnern des Berliner Asylantencamps auf dem Kreuzberger Oranienplatz auf Polizisten und Fahrkartenkontrolleure in einem U-Bahnhof in der vergangenen Woche haben ein Nachspiel. Die Asylbewerber werfen den Beamten Rassismus und Fremdenfeindlichkeit vor. „Eine Anzeige wegen Körperverletzung im Amt sowie rassistischer Beleidigung und weiteren Delikten im Polizeigewahrsam wird derzeit geprüft“, heißt es in einer Stellungnahme im Internet. Die Camp-Bewohner waren auf dem Weg zu einem Gespräch mit Integrationssenatorin Dilek Kolat (SPD) ohne Fahrschein in der U-Bahn angetroffen worden. Nachdem die Asylsuchenden die Kontrolleure erst beleidigten, attackierten sie diese mit Tritten und Schlägen. Auch die Polizei konnte die Situation nicht beruhigen. Asylanten und linksextremistische Unterstützer griffen die Beamten an. Mehrere Einsatzkräfte wurden verletzt. Einige von ihnen wurden von den Schlägern gebissen. (ho)

 

Potsdamer Stadtschloß

Was für ein Schloß: Da steht es nun, als wäre es nie weg gewesen. Seit dem Wochenende markiert das einst von den SED-Machthabern blindwütig abgeräumte Potsdamer Stadtschloß ganz offiziell wieder den Mittelpunkt der alten brandenburg-preußischen Residenzstadt. Tausende Bürger nutzten bereits die Gelegenheit zu einer Führung durch den imposanten Bau. Hinter der von Georg Wenzeslaus von Knobelsdorff zwischen 1744 und 1752 geschaffenen barocken Fassade residiert künftig in modern ausgestatteten Räumen der Landtag. Vielen Politikern von SPD und Linkspartei, die das Land dominieren, war das historische Gewand für das Parlament lange ein Dorn im Auge. Sie hätten sich lieber einen auch nach außen hin modernen, transparenten und daher angeblich demokratischeren Bau gewünscht. Doch engagierte Potsdamer Bürger ließen nicht locker, und nachdem SAP-Gründer Hasso Plattner 20 Millionen Euro für die historische Fassade spendete, mußte auch Parlamentspräsident Gunter Fritsch (SPD) seinen Widerstand aufgeben. Doch noch kurz vor der Einweihung des Baues versuchte er wortreich zu erklären, warum das Schloß nicht mehr Schloß genannt werden sollte. Den Potsdamern ist das übrigens ziemlich egal. Für sie residiert der Brandenburger Landtag künftig – im Schloß. Ganz einfach. (ms)

Versenden
  Ausdrucken Probeabo bestellen