© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co.  www.jungefreiheit.de  07/14 / 07. Februar 2014

Meldungen

Ukraine : Ängste vor russischer Intervention

KIEW. Der Aufstand in der Ukraine könnte möglicherweise noch während der Olympischen Winterspiele niedergeschlagen werden. „Wir rechnen mit einer Wiederholung der georgischen Variante“, sagte der Vizevorsitzende der rechtsnationalen Partei „Swoboda“, Ruslan Koschulinskij. Sollte Moskau zu der Ansicht kommen, daß ihm die Kontrolle über die Situation entgleitet, könne ein Zugriff sehr schnell erfolgen. „Für Putin ist die Ukraine wichtiger als die Spiele“, so der Parlamentsvizevorsitzende. Nach Ansicht des Direktors des Kiewer Forschungszentrums zu Armee und Abrüstung, Valentin Badrak, würde Moskau im Falle eines Machtverlusts Janukowitschs unter dem Vorwand einschreiten, die acht Millionen in der Ostukraine lebenden Russischstämmigen vor Chaos beschützen zu müssen. Unterdessen wiederholte Vitalij Klitschko am Sonntag vor Demonstranten in Kiew die Forderung nach der „ganzen Macht“. (ru)

Kommentar Seite 2

 

Frankreich: Druck der Lebensschützer steigt

PARIS. Nach der vom Bündnis „Manif pour tous“ (Demonstration für alle) initierten Großdemonstration vom vergangenen Wochenende in Paris hat die französische Regierung ihr geplantes neues Familiengesetz auf Eis gelegt. „Die Regierung wird dieses Jahr keinen Entwurf für ein Familiengesetz vorlegen“, hieß es aus dem Umfeld des sozialistischen Regierungschefs Jean-Marc Ayrault nach einer Meldung der Nachrichtenagentur AFP. Eigentlich hätte das Kabinett im April über das neue Familiengesetz abstimmen sollen. Im zweiten Halbjahr sollte dann die Nationalversammlung darüber entscheiden. Nun hieß es, der parlamentarische Kalender sei bereits dicht. Am Sonntag hatten in Paris mehr als hunderttausend Menschen gegen die geplante Familienpolitik der Regierung demonstriert und diese als familienfeindlich kritisiert. Die Proteste richteten sich auch gegen ein Recht auf künstliche Befruchtung für lesbische Frauen sowie die Legalisierung von Leihmutterschaften. Beides soll nach Agenturangaben aber nicht Bestandteil des Gesetzentwurfs der Regierung sein. Vielmehr gehe es darum, die rechtliche Situation von Stiefeltern bei der Erziehung der Kinder ihrer Lebenspartner zu verbessern. (krk)

Versenden
  Ausdrucken Probeabo bestellen