© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co.  www.jungefreiheit.de  07/14 / 07. Februar 2014

Meldungen

Kunstsammler Gurlitt erstattet Strafanzeige

MÜNCHEN. Der Kunstsammler Cornelius Gurlitt (81) hat über seine Anwälte Anzeige gegen Unbekannt bei der Münchner Generalstaatsanwaltschaft wegen „Verletzung des Dienstgeheimnisses“ erstattet. Die Preisgabe von Ermittlungsinterna an die Presse und die damit verbundene schwere Verletzung seiner Persönlichkeitsrechte seien „in keiner Weise tolerabel“, sagte Gurlitts Anwalt Tido Park. Bei einer Durchsuchung der Schwabinger Wohnung Gurlitts im Rahmen eines Steuervergehens im Frühjahr 2012 waren über 1.200 Gemälde und Zeichnungen beschlagnahmt worden. Bei einigen hundert Bildern besteht der Anfangsverdacht, daß es sich um NS-Raubkunst handelt. Der Fall war erst im November 2013 durch einen Focus-Bericht öffentlich geworden (JF 47/13 und 49/13). Unterdessen teilte das Verwaltungsgericht Augsburg vorigen Freitag mit, daß die Staatsanwaltschaft eine vollständige Aufstellung aller bei Gurlitt sichergestellten Bilder „unter genauer Bezeichnung und Angabe der Abmessungen“ an die Presse herausgeben muß. Darauf hatte die Bild-Zeitung geklagt. Das Urteil ist noch nicht rechtskräftig. Die Staatsanwaltschaft Augsburg hat gegen die Entscheidung Beschwerde beim Bayerischen Verwaltungsgerichtshof eingelegt. (tha)

 

„Sezession“ erscheint mit Schwerpunkt „1914“

STEIGRA. Mit dem Ausbruch des Ersten Weltkrieges vor hundert Jahren als thematischem Schwerpunkt wartet die neue Ausgabe der Zeitschrift Sezession auf. Der Historiker Hans Fenske erläutert in einem Gespräch, daß der Krieg von 1914 bis 1918 nicht um Weltanschauungen geführt wurde, sondern um Machtpositionen. England und Frankreich wollten das Deutsche Reich „schwächen, wenn nicht zerschlagen“, Rußland die Donaumonarchie vernichten. Ein Autorenporträt stellt den australischen, in Cambridge lehrenden Historiker Christopher Clark vor, der in seinem 2013 auf deutsch erschienenen Buch „Die Schlafwandler“ die behauptete Allein- oder Hauptschuld Deutschlands am Kriegsausbruch in Frage stellt. (JF 42/13, 2/14). Karlheinz Weißmann beschreibt die antideutsche alliierte Kriegspropaganda, Günter Scholdt die literarische Schützenhilfe für die kämpfende Front. Erik Lehnert widmet sich den „Ideen von 1914“, Stefan Scheil der Globalisierung des Krieges. (tha)

www.sezession.de

 

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Motto einer Spendenaktion von Schülern der Regensburger Wirtschaftsschule Breitschaft für den Verein Sternschnuppe, deren Erlös von 2.100 Euro vergangene Woche übergeben wurde

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