© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co.  www.jungefreiheit.de  09/14 / 21. Februar 2014

Lesereinspruch

Zu polemisch

Zu: „Triumph der Homo-Lobby“ von Thorsten Brückner (JF 8/14)

Ich schätze die JF wegen ihres Ansatzes, die Freiheit und Selbstachtung des einzelnen gegen Vereinheitlichung und Zwänge durch die Machtbestrebungen von Besserwissern zu unterstützen. Unbehagen bereitet mir aber der polemische Unterton, den unter anderem besagter Artikel gegen das LGBT-Thema anschlägt.

Das sogenannte Gender- oder auch Homo-Mainstreaming entfaltet Druck auf den Teil der Bevölkerung, der nicht zu diesen Gruppen gehört, was kritikwürdig ist, wenn dieser Druck übermäßig wird; andererseits hat sich diese LBGT-Lobby ja nicht von ungefähr gebildet als Gegenreaktion auf die vielerorts auch heute noch zu findende Ablehnung und auch Diskriminierung unserer Mitbürger, die nicht „mainstream-hetero“-mäßig veranlagt sind.

Zum Glück sind Menschen verschieden, was aber neben der Bereicherung der Gesellschaft auch die Gefahr mit sich bringt, sich nicht zu verstehen, sich von „den anderen“ bedroht zu fühlen und aus diesem Grund möglichst viel Macht anzustreben, was das gegenseitige Bedrohungsgefühl verstärkt.

Andreas Schiebe, Bad Neustadt

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