© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co.  www.jungefreiheit.de  09/14 / 21. Februar 2014

Meldungen

Marineschiffbau: Trend zu Intensivnutzbarkeit

BONN. Steche die Mehrzweckfregatte der Klasse 125 im Jahr 2017 zu ihrem ersten Einsatz in See, werde „keine Marine in der Welt“ über ein vergleichbar „innovatives Schiff“ verfügen. Trotzdem hinken westliche Seestreitkräfte der Deutschen Marine nicht allzu weit hinterher, wie Dieter Stockfischs Überblick über Trends im Marineschiffbau zeigt (Europäische Sicherheit & Technik, 1/2014). Der Druck der Etatkürzungen zwinge überall dazu, mit weniger Einheiten gestiegenen Anforderungen in weltweiten Krisenregionen genügen zu müssen. Gefragt seien daher größere Schiffe mit geringerer Besatzungsstärke, die flexibel mit Missionsmodulen für den Waffeneinsatz umgerüstet werden können. Modularität, Automatisierung und Intensivnutzbarkeit bestimmen die technische Entwicklung der Zukunft, der auch die Konzeption des deutschen Mehrzweckkampfschiffes 180 gehorche, das 2020 vom Stapel laufen soll. (gd)

 

Kniegelenk und Prothese: Oft zu schnelle Operation

KÖLN. Vierzig Prozent der Patienten, die ihr schmerzhaftes Arthrose-Knie gegen eine Knie-Endoprothese getauscht haben, sind nach der Operation unzufrieden. Das belegen jüngste Statistiken. 20 Prozent klagen, daß es ihnen sogar schlechter gehe als vorher. Nur eine Minderheit von 30 Prozent ist auch fünf Jahre nach dem Eingriff zufrieden. Nach Ansicht des Berliner Orthopäden Markus Hansen spiegeln diese Zahlen eine bedenkliche Neigung zur „zu schnellen“ Operation. Ein Prozeß, der gesundheitspolitisch gefördert werde, denn alle nichtoperativen Therapien würden im kassenärztlichen System wie nach privatärztlicher Gebührenordnung nur schlecht bezahlt. Doch sollte jeder Patient die Chance erhalten, sich vor riskanten Eingriffen ausführlich nichtoperativ behandeln zu lassen (orthopress, 4/2013). (ft)

info@orthopress.de

 

Ethisch bedenklich: Fernsteuerungsschabe

STUTTGART. Zu einem Verkaufsschlager bei US-amerikanischen Schülern entwickelt sich der 100 Dollar teure Bausatz für die „Cyborg-Schabe“ (JF 8/13). Die Kakerlaken implementierte Fernsteuerung sei ein „spaßiger Weg“, Anfänger an die Neurowissenschaften heranzuführen, wirbt die Firma backyard brains, da Schüler und Studenten die Schaben nicht nur fernsteuern, sondern spielerisch ihre neurologischen Funktionen entdecken könnten. Weniger spaßig finden diese Geschäftsidee deutsche Tierschützer. Selbst so übel beleumdeten, aus menschlicher Sicht „widerlichen“ Tieren wie Kakerlaken seinen Willen aufzuzwingen, sei ethisch „höchst bedenklich“, so Titus Arnu in Natur (2/2014). (ck)

 

Erkenntnis

„Der Stressor, der für Männer am intensivsten ist, ist der soziale Stressor der Herabsetzung, wenn man gekränkt wird, wenn man beschämt wird, also wenn der eigene Status in Gefahr kommt.“

Bertram Szagun, Professor für Gesundheit, Fachhochschule Ravensburg-Weingarten

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