© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co.  www.jungefreiheit.de  10/14 / 28. Februar 2014

Meldungen

Kirchweyhe: Verteidiger fordern Freispruch

Verden. In Prozeß um den Mord an Daniel S. in Kirchweye vor dem Landgericht Verden kann der 20 Jahre alte Cihan A. mit einem milden Urteil rechnen. Der Türke soll im März vorigen Jahres den 25 Jahre alten Deutschen Daniel S. am Bahnhof des niedersächsischen Ortes Kirchweyhe zu Tode geprügelt haben. Die Staatsanwaltschaft hatte den Angeklagten zunächst wegen Mordes angeklagt, rückte in ihrem Plädoyer in der vergangenen Woche jedoch davon ab und fordert stattdessen für A. eine sechsjährige Jugendstrafe wegen Körperverletzung mit Todesfolge. Die Verteidigung hingegen hatte auf Freispruch für A. plädiert. Ihrer Auffassung nach seien die Zeugenaussagen in der Verhandlung dermaßen widersprüchlich gewesen, daß eine Täterschaft ihres Mandanten nicht mit Sicherheit bewiesen werden könne. Während des Prozesses hatten mehrere Zeugen teils unter Tränen angedeutet, daß sie im Vorfeld ihrer gerichtlichen Aussage bedroht worden seien. (ro)

 

Polizei verhaftet radikalen Islamprediger

MÖNCHENGLADBACH. Der radikale Islamprediger Sven Lau ist unter Terrorverdacht verhaftet worden. Dem Konvertiten wird vorgeworfen, eine schwere staatsgefährdenden Straftat vorbereitet zu haben. Wie Focus Online berichtet, soll der Vertraute des bekannten Salafisten Pierre Vogel die al-Qaida nahestehende Brigade „Islamischer Staat im Irak und der Levante“ unterstützt haben. Unter anderem wird der 33jährige verdächtigt, rund 6.000 Euro, die für ein islamisches Hilfswerk „Helfen in Not“ vorgesehen waren, an die Kämpfer weitergeleitet zu haben. Auch soll Lau, der unter dem Namen Abu Adam auftritt, zwei Männer für den Bürgerkrieg in Syrien angeworben haben. Verfassungsschützer sehen in dem vorgeblichen Hilfswerk eine Tarnorganisation radikaler Moslems. Demnach seien die Spendenveranstaltungen der Organisation in Wirklichkeit Zusammenkünfte, auf denen Männer als Kämpfer für den Syrienkrieg gewonnen werden sollen. (FA)

 

Diplomatie: Deutschland betreut Israelis

BERLIN. Deutschland übernimmt künftig die konsularische Betreuung für israelische Staatsbürger in Ländern ohne israelische Botschaft. Dies betrifft vor allem islamische Staaten, die keine diplomatischen Beziehungen zum jüdischen Staat unterhalten. Zusätzlich unterzeichneten beide Länder eine Übereinkunft über ein gegenseitiges Visa-Programm, das jungen Erwachsenen bis zum Alter von 30 Jahren ermöglichen soll, im jeweils anderen Land zu arbeiten. Außerdem beschlossen die Kabinette beider Länder, 50 Millionen Euro für gemeinsame Projekte auf dem afrikanischen Kontinent einzusetzen. Im kommenden Jahr feiern Israel und Deutschland den 50. Jahrestag der Aufnahme diplomatischer Beziehungen. (tb)

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