© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co.  www.jungefreiheit.de  10/14 / 28. Februar 2014

Meldungen

Amazon boykottiert den Verlag Antaios

MÜNCHEN. Der Internetversandhändler Amazon hat mehrere Bücher des Verlags Antaios ohne Angabe von Gründen aus dem Sortiment genommen. Verlagschef Götz Kubitschek (43) vermutet eine politische Motivation hinter dem Vorgehen. Eine Anfrage der JUNGEN FREIHEIT ließ das US-amerikanische Unternehmen bis zum Redaktionsschluß dieser Ausgabe unbeantwortet. „Durch zwei schriftliche Anfragen an Amazon konnte ich klären, daß es sich nicht um ein technisches Versehen handelte, sondern daß gewisse ‘Kriterien’ und ‘Richtlinien’ verletzt seien und Amazon entschieden habe, die Titel aus dem Programm zu nehmen“, schrieb Kubitschek auf seinem Internetblog. Betroffen von dem Boykott sind zwölf Titel, unter anderem Jean Raspails Roman „Sieben Reiter verließen die Stadt“ sowie Joachim Fernaus Novelle „Hauptmann Pax“. Nach eigenen Angaben Kubitscheks bedroht das Vorgehen Amazons das Weiterbestehen des Antaios-Verlags. „Bücher, die bei amazon.de nicht auffindbar sind, existieren für das riesige potentielle Käuferheer nicht. Die damit verbundenen Verluste könnte noch nicht einmal ein großes Verlagshaus kompensieren.“ Erst vor wenigen Wochen hatte der Internetblog „Netz gegen Nazis“ den Verkauf der Antaios-Bücher skandalisiert. (ho)

 

Stasi-Gedenkstätte präsentiert Handbuch

BERLIN. Die Stasi-Gedenkstätte Berlin-Hohenschönhausen hat ein neues Handbuch zur Aufarbeitung von Diktaturen veröffentlicht. Das Buch mit dem Titel „Aus der Geschichte lernen. Ein Handbuch zur Aufarbeitung von Diktaturen“ wurde von dem Berliner Zeithistoriker und Welt-Journalisten Sven Felix Kellerhoff in enger Abstimmung mit der Gedenkstätte verfaßt. Anhand konkreter Beispiele aus Deutschland beschreibt es, wie Akten gesichert, Funktionäre bestraft oder entlassen und Opfer entschädigt werden können. Das Buch, das in deutscher, englischer, französischer, spanischer und arabischer Sprache erscheint, ist das Ergebnis eines zweijährigen Projektes zur Unterstützung der Diktaturaufarbeitung in Tunesien. Das Auswärtige Amt hat das Projekt mit mehr als 600.000 Euro gefördert. Entstanden sind in diesem Rahmen auch ein Dokumentarfilm, eine Sammlung von Interviews mit Folteropfern, zwei Ausstellungen, ein Plakatwettbewerb und ein Konzept für eine Gedenkstätte in Tunesien. (JF)

 

Sprachpranger

Erst cooken, dann ankommen / Erst cooken, dann schwärmen

Werbesprüche des in Oberursel ansässigen Reiseveranstalters Thomas Cook AG

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