© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co.  www.jungefreiheit.de  13/14 / 21. März 2014

Meldungen

Verurteilung wegen erfundenem Hitlergruß

GRAZ. Der Chef der Sozialistischen Jugend (SJ) Graz, Sebastian Pay, ist zu einer Geld- und Bewährungsstrafe verurteilt worden. Er hatte Besucher einer FPÖ-Veranstaltung im vergangenen September fälschlicherweise des Hitlergrußes bezichtigt. Als Beweis stellte er ein Foto auf Facebook und informierte die Presse. Zudem erstattete die SJ Anzeige. Zahlreiche Medien berichteten im Anschluß von den angeblichen Hitlergrüßen auf der FPÖ-Veranstaltung.Vor Gericht stellte sich heraus, daß die Szene manipulativ aufgenommen worden war. Die Jugendlichen hatten, von der Band auf der Bühne aufgefordert, ihre Arme hochgestreckt, um mitzuschunkeln. Der SJ-Chef drückte in einem Moment auf den Auslöser, daß das Motiv so aussah, als hätten die jungen Männer den Hitlergruß gezeigt.Die Staatsanwaltschaft warf Pay vor, bewußt gelogen und die Besucher der Wahlkampfveranstaltung verleumdet zu haben. Das Urteil ist noch nicht rechtskräftig. (krk)

 

Politischer Mord an Bürgermeister bezweifelt

OPPELN. Der Mord an einem Bürgermeister in Oberschlesien (JF 10/14) soll ohne politisches Motiv sein. Nach inoffiziellen Informationen der polnischen Zeitung Dziennik schließen die Ermittler einen entsprechenden Hintergrund aus. Grund dafür seien zwei weitere Mordfälle im gleichen Landkreis Krapkowice (Krappitz). Im Verlauf von drei Wochen nach der Bluttat an Dieter Przewdzing wurden zwei Rentner ebenfalls in ihren Häusern ermordet aufgefunden, einer davon in der Gemeinde des Bürgermeisters. Im Zuständigkeitsbereich der Oppelner Bezirksstaatsanwaltschaft gab es im Jahr 2013 insgesamt drei Tötungsdelikte. „Wir stellen keine Verbindung zwischen den Fällen her, die Ermittlungen werden jeweils einzeln geführt“, sagte eine Sprecherin. (ru)

 

Slowakei: Stichwahl um Präsidentenamt

PRESSBURG. Der amtierende slowakische Regierungschef Robert Fico hat die erste Runde der Präsidentenwahl deutlich knapper gewonnen als erwartet. Das 49 Jahre alte ehemalige Mitglied der Kommunistischen Partei und der jetzige Vorsitzende der sozialdemokratischen KP-Nachfolgepartei SMER-SD kam am vergangenen Wochenende lediglich auf 28 Prozent der Stimmen. Eine Stichwahl soll am 29. März entscheiden, wer für die nächsten fünf Jahre Staatsoberhaupt des osteuropäischen Landes sein wird. Sein Herausforderer ist der 51jährige Millionär Andrej Kiska, der 24 Prozent der Stimmen auf sich vereinen konnte. Weil die ausgeschiedenen Kandidaten alle der Opposition angehören, werden dem Sohn eines früheren kommunistischen Bezirksfunktionärs gute Chancen eingeräumt. (ro)

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