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© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. www.jungefreiheit.de 14/14 / 28. März 2014
Opfer im Preiskampf Der Discounter Lidl hat sich vergangene Woche von seinem Chef Karl-Heinz Holland sowie von Einkaufsvorstand Dawid Jaschok getrennt. In der offiziellen Begründung wird nicht kaschiert, daß es sich um einen Rausschmiß handelt. Wegen „nicht überbrückbarer“ Differenzen über die künftige Ausrichtung der Geschäftsstrategie sei der Schritt nötig gewesen, teilte das Neckarsulmer Unternehmen mit, ohne jedoch weitere Details über den Streit zu veröffentlichen. Preissenkung kritisieren, dann selbst Preise senken Hintergrund dürfte allerdings die aktuelle Entwicklung im Preiskampf mit dem Branchenprimus Aldi (JF 4/14) sein. Der hatte Anfang März die Preise für Fleisch und Butter gesenkt. Der Deutsche Tierschutzbund geißelte diese „Dumping-Strategie“ und verwies darauf, daß bei diesem Kostendruck für viele Landwirte Investitionen für eine Verbesserung in der Tierhaltung nicht möglich seien. Auch der Präsident des Deutschen Bauernverbandes, Joachim Rukwied, bemängelte die Entscheidung als kontraproduktiv für eine nachhaltige Lebensmittelerzeugung. Die Kritiker bekamen überraschenderweise Unterstützung – ausgerechnet von Aldi-Konkurrent Lidl. Der appellierte in einer Pressemitteilung dafür, daß es „trotz des harten Wettbewerbs in Deutschland gelänge, ein Preisniveau im Frischfleisch-Sektor zu finden, das die richtigen und wichtigen Anstrengungen für mehr Tierwohl unterstützt“. Um im selben Atemzug ebenfalls die Fleischpreise zu senken. Den Rotstift habe man ansetzen müssen, damit „preissensiblen Kunden“ kein Einkaufsnachteil entstehe. Offensichtlich spiegelte dieses Hin und Her eine grundsätzliche Uneinigkeit an der Spitze von Lidl wider. Das Unternehmen gehört zur Schwarz-Gruppe, die mit einem Umsatz von 67,6 Milliarden Euro im vergangenen Geschäftsjahr zum größten deutschen Handelskonzern aufgestiegen war. |