© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co.  www.jungefreiheit.de  14/14 / 28. März 2014

Zeitschriftenkritik: Mysteries
Aus der Welt der Geheimbünde
Werner Olles

Templer, Illuminaten, Freimaurer, Bilderberger, die Trilaterale Kommission, Skulls & Bones – Verschwörungstheoretiker sehen in allen diesen Gruppen geheimbündlerische Aktivitäten am Werk, und so befassen sich Hunderte Bücher, Filme und Magazine mit ihnen. Finstere Machenschaften, dubiose Phänomene und geheime Missionen wittert auch die zweimonatlich mit einer Auflage von 30.000 Exemplaren erscheinende Zeitschrift Mysteries. In der aktuellen Ausgabe März/April 2014 befaßt sie sich unter anderem mit den geheimen Bilderberger-Akten der Schweiz, bizarren PSI-Wundern und dem Geheimnis der Kienbachklamm im österreichischen Salzkammergut.

Im Schweizer Bundesarchiv stieß Mysteries auf umfangreiche Akten über die Bilderberg-Treffen der westlichen Machtelite aus hochrangigen Politikern und Finanzoligarchen. Der brisante Fund enthält nach Angaben der Zeitschrift als „vertraulich“ deklarierte Dokumente über Konferenzen der Bilderberger zwischen 1958 und 2003. Die lange geheimgehaltenen Treffen der Weltmächtigsten, die einmal im Jahr abwechselnd in Europa und in den USA unter Ausschluß der Öffentlichkeit stattfinden, wurden offenbar sowohl von der deutschen als auch von der Schweizer Regierung heimlich mit Steuergeldern finanziert. Ein durchaus umstrittenes Vorgehen, da die gut betuchten Wirtschaftsführer und Parlamentarier offiziell zu einem Privattermin unterwegs waren. Doch sind sie inhaltlich, organisatorisch und finanziell so eng mit Regierungspolitikern der westlichen Staaten verflochten, daß für sie nicht nur Polizisten und Personenschützer, sondern auch gepanzerte Limousinen und Helikopter bereitwillig zur Verfügung gestellt werden. Zudem sorgte die Schweizer Luftwaffe für den Transport des nimmersatten Millionärsklubs, dem dann auf Kosten der Steuerzahler üppige Luxus-Dinner ausgerichtet wurden. Kritische Nachfragen von Bürgern, Journalisten und Abgeordneten dazu werden regelmäßig abgewiegelt.

Spiritistische Sitzungen, sogenannte Séancen, erlebten in den frühen zwanziger Jahren des letzten Jahrhunderts eine Blüte. In München befaßte sich Albert Freiherr von Schrenck-Notzing besonders intensiv mit Materialisationsphänomen, die auch Hypnotismus, Telekinese, Telepathie, Levitation und Geisterphotographie einschlossen. Thomas Mann berichtete über diese physikalistischen Sitzungen, und der amerikanische Schriftsteller William S. Borroughs erwähnte sie in seinem berühmten Werk „Naked Lunch“. Derzeit erlebt der Okkultismus eine Renaissance. Als eines der erstaunlichsten PSI-Medien gilt hierzulande Kai Mügge, der mit beunruhigender Regelmäßigkeit paranormale Phänomene produziert, die selbst Skeptiker verblüffen. Zudem ist er das einzige physikalische Medium, das bereit ist, Phänomene wie das Produzieren von Ektoplasma, Telekinese und Levitationen wissenschaftlich kontrollieren zu lassen.

Kontakt: Mysteries, Postfach, CH-4002 Basel, Telefon: 0041 / 61 / 681 62 61. Das Einzelheft kostet 7,90 Euro, ein Jahresabo 47,40 Euro. www.mysteries-magazin.com

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