© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co.  www.jungefreiheit.de  14/14 / 28. März 2014

Meldungen

Asiens Gletscherschmelze noch nicht alarmierend

Potsdam. Im zentralasiatischen Hochgebirge Tienshan mit einer Gesamtgletscherfläche von 15.000 Quadratkilometern ist zwischen 2003 und 2009 ein Wasservolumen abgeschmolzen, das den Bodensee komplett füllen könnte. Dieses vordergründig „alarmierende“ Resultat von boden- und satellitengestützten Messungen des Potsdamer Geoforschungszentrum (GFZ) zusammen mit US-Kollegen sei jedoch von begrenztem Aussagewert, da es Daten biete, die aus einem sehr kurzen Beobachtungszeitraum stammen. Die Frage nach der längerfristigen Entwicklung der Gletschermassenbilanz und damit der Wasserverfügbarkeit in dieser Region sei erst noch zu klären, auch mit Hilfe der 2017 startenden US-Satellitenmission Grace-Fo (System Erde, 3/2013). (ck)

www.gfz-potsdam.de

 

Fracking: Polen forsch, Deutschland prüft noch

Heidelberg. Polen wird als erstes EU-Land 2014 Schiefergas nach der Fracking-Methode gewinnen. Ein für den Aachener Umweltrechtler Walter Frenz zu forsches Vorgehen (Umwelt- und Planungsrecht, 2/2014). Angemessener ist für ihn der deutsche Koalitionsbeschluß, wegen der Umweltgefahren durch Fracking eine Entscheidung von weiteren Prüfungen abhängig zu machen. Frenz glaubt, daß Berg- und Wasserhaushaltsgesetz, die kein Moratorium bei „Unsicherheiten“ vorsehen, es den Genehmigungsbehörden erlauben, Auswirkungen von Frackingprojekten auf die Wasserqualität „feinjustierend“ zu prüfen. Dagegen scheint eine Großstudie des Umweltbundesamtes das Risikopotential des Fracking für so hoch zu halten, daß die Gutachter empfehlen, nur „Pilotvorhaben in enger wissenschaftlicher Begleitung“ zuzulassen (Die Welt, 1. Februar 2014). (rs)

www.hjr-verlag.de

 

Mit Ingwer durch die Chemo ohne Erbrechen?

Eschborn. Ungeachtet moderner Antiemetika, die bei vielen Krebspatienten das Erbrechen während der Chemotherapie verhindern, haben immer noch bis 30 Prozent von ihnen unter dieser Nebenwirkung zu leiden. Die Palliativmedizinerin Karin Jordan (Uniklinikum Halle) eröffnete beim Deutschen Krebskongreß jedoch Aussichten auf die Entwicklung neuer Medikamente, die auch diesen Kranken helfen könnten. Auf der Suche nach weiteren antiemetisch wirksamen Substanzen habe Ingwer die besondere Aufmerksamkeit der Forschung erregt, zumal Inhaltsstoffe der Pflanze sich bereits gegen Schwangerschaftserbrechen bewährt hätten. Jordan verweist auf erfolgreiche US-Tests, die die Einschätzung erlauben, Ingwer werde einen „zunehmenden Stellenwert“ unter den Antiemetika erhalten (Pharmazeutische Zeitung, 11/2014). (ft)

www.pharmazeutische-zeitung.de

 

Erkenntnis

„Das hat die Daphnien sehr, sehr stark negativ beeinflußt: Daß sie nicht mehr gut schwimmen konnten und daß sie sich vor allem nicht mehr gehäutet haben.“

Ralf Schulz, Professor für Umweltwissenschaften, Hochschule Landau, über die Wirkung von Titandioxid auf Wasserflöhe

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