© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co.  www.jungefreiheit.de  15/14 / 04. April 2014

Grüße aus Wien
Alles Bim oder was?
Carl Gustaf Ströhm

Wiens öffentliche Verkehrsmittel zählen zu den Besten der Welt, aber da der Weana stets über alles und jeden grantelt, findet dieser Umstand im Alltag wenig Anklang. Trotzdem steigt er brav in U-Bahn, Bus und läßt die Bim Bim sein.

Anders ergeht es hier allen Nicht-Wienern. Für jeden, der unsere schöne Stadt besucht, geben die Wiener Linien einige Rätsel auf. Neben der Frage, warum es sechs U-Bahnlinien gibt, aber keine U5, wäre eine weitere, was zum Kuckuck eine Bim ist? Nun, eine Bim ist eine Tram, sprich: eine Straßenbahn.

Diese fährt, in weiß-roter Farbe um den Ring, nach Grinzing zum Heurigen und durch alle 23 Wiener Gemeindebezirke. So kann man mit der Straßenbahn die Donaumetropole auf gemütliche Weise erkunden.

Der emanzipatorisch-ideologische Grünen-Wahn läßt auch Bim und Bus nicht in Ruh.

Daß aber auch hier unsere vielgepriesene und geliebte rotgrüne Stadtregierung aus dieser Wiener Gemütlichkeit eine Tugend machen will, ist mittlerweile zur Gewohnheit geworden. Der Masterplan der Grünen aus Wien, eine fahrradfahrende und autofeindliche Stadt zu schaffen, inkludiert auch die Wiener Linien in allen Belangen.

Indem man die Jahreskarten der „Öffis“ zwar preislich gesenkt hat, verteuerten sich dafür deutlich die Monats-, Wochen- und Tageskarten. Auch der emanzipatorisch-ideologische Wahn, der von der Vizebürgermeisterin Maria Vassilakou und ihrer grünen Partei ausgeht, die sich unter anderem in der Verkehrspolitik der Stadt austoben dürfen, hat sich auf Bim, Bus und U-Bahn ausgewirkt.

Nicht nur, daß auf der Netzseite der Wiener Linien Multikulti in Form der Mitarbeiter aus aller Herren Länder und ihrer Sprachkenntnisse, die von Farsi bis Serbisch reichen, angepriesen wird, merkt man die „ideologischen Veränderungen“ auch im kleinsten Detail.

War es traditionell die altbekannte markante Männerstimme, welche die Stationen ansagte, ist es mittlerweile eine Frauenstimme, die einem erklärt, welche Station gerade angefahren wird. Sah man bis vor kurzem auf dem Hinweisbild, welchen Fahrgästen man den Sitzplatz überlassen soll, noch eine schwangere Frau, sieht man nun ein Kind auf dem Schoß eines Mannes.

Daß der Leitspruch der Wiener Linien „Die Stadt gehört dir“ eher für die Wiener Stadtregierung, als für die Fahrgäste von Bus und Bim gilt, kann man genau an den genannten Beispielen ablesen.

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