© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co.  www.jungefreiheit.de  15/14 / 04. April 2014

CD-Kritik: Gamma Ray
Durchrauschen
Thorsten Thaler

Es ist wie verhext mit dem neuen Album „Empire of the Undead“ der deutschen Power-Metal-Band Gamma Ray: Du hörst es einmal, du hörst es zweimal, dann noch ein drittes Mal, doch es will und will nicht zünden. Die elf Titel rauschen einfach so durch, sie bleiben nicht im Ohr haften. Das verwundert um so mehr, als „Empire of the Undead“ von den Kritikern der Musikzeitschrift Metal Hammer im April zum „Album des Monats“ gekürt wurde. Haben die alle eine andere Scheibe gehört? Seltsam. In der Lobeshymne dazu heißt es sogar ausdrücklich: „Jeder Song auf diesem Album ist ein Hit!“ Nein, nein und abermals nein, das nun ist definitiv Kokolores. Gewiß, dieses elfte Studioalbum von Gamma Ray im 25. Jahr ihres Bestehens hebt mit dem über neun Minuten langen Opener „Avalon“ verheißungsvoll an. Auch die folgenden vier Lieder können sich hören lassen, einschließlich „Born to Fly“ mit seinem klischeeverdächtigen Refrain: „Flying high like an eagle / Touching rainbow in the sky“. Nach dem bereits 2013 veröffentlichten Titelsong wird es jedoch immer enger. Die Ballade „Time for Deliverance“ ist grenzwertig, das nachfolgende Stück „Demonseed“ völlig indiskutabel. Beide Titel wurden nicht von Bandkopf Kai Hansen, sondern dem Bassisten Dirk Schlächter komponiert. Damit ist „Empire of the Undead“ lediglich ein durchschnittliches Album.

Gamma Ray, Empire of the Undead Edel Records, 2014 www.ear-music.net

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