© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co.  www.jungefreiheit.de  16/14 / 11. April 2014

Luthers Kirche contra Schöpfungslehre
Geschlechterrollen: Die EKD eröffnete am Wochenende in Hannover ein Studienzentrum für Genderfragen
Thorsten Brückner

Wenn Martin Luther das erleben müßte: Am vergangenen Wochenende hat die Evangelische Kirche in Deutschland (EKD) ihr neues Studienzentrum für Genderfragen in Hannover eröffnet. Nicht nur Frauen würden durch Rollenerwartungen in ihren individuellen Möglichkeiten beschränkt, sagte der EKD-Ratsvorsitzende Nikolaus Schneider bei dieser Gelegenheit. Auch Männer wollten sich nicht mehr auf die ihnen zugeschriebene Berufs- und Ernährerrolle beschränken lassen. Daher werde das Studienzentrum seiner Arbeit den Gender-Ansatz zugrunde legen. Dieser bestreitet, in Ablehnung der biblischen Schöpfungsgeschichte, daß Gott den Menschen als Mann und Frau geschaffen hat und damit neben biologischen auch bestimmte soziale Eigenschaften einhergehen. Zuletzt hatte die EKD mit dem Video „Eine Tür ist genug“ bei Christen für Empörung gesorgt. In dem Youtube-Film, der auf einer öffentlichen Toilette spielt, steht eine Transe an einem Pissoir, während ein Mann auf der Damentoilette ein Kind wickelt. Mit dem Video will die EKD für mehr Akzeptanz alternativer Lebensformen werben.

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