© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co.  www.jungefreiheit.de  17/14 / 18. April 2014

Meldungen

Jäger und Sammler: Kein Grund zur Fettanlagerung

London. Ernährungsexperten behaupten seit Jahren, daß unsere frühesten Vorfahren als Jäger und Sammler besonders intensive Phasen des Hungers durchlitten, weshalb der menschliche Körper seitdem darauf trainiert sei, in Zeiten des Überflusses effektiv Fettreserven anzulegen. Eine Untersuchung der Lebensweise von Völkern, welche heute noch auf Steinzeitniveau existieren, erbrachte hingegen ein ganz anderes Ergebnis. Wie Julia Berbesque, Frank Marlowe, Peter Shaw und Peter Thompson von der University of Roehampton in London herausfanden, kennen Wildbeuter in gemäßigten oder warmen Klimazonen Hunger so gut wie gar nicht – im Gegensatz zu den seßhaften Bauernvölkern, die bei Dürre oder Überschwemmungen nicht in ein anderes Gebiet ausweichen können (Biology Letters, 1/2014). Deshalb haben sie auch keinen Fettspeichermechanismus entwickelt. Somit ist die konventionelle Erklärung für die menschliche Neigung zum Übergewicht obsolet geworden. (wk)

www.rsbl.royalsocietypublishing.org

 

Erste Amerikaner: Schönes Leben in Alaska

Washington. Daß die Vorfahren der Ureinwohner Amerikas zumeist über die einstige Landbrücke in der Beringstraße auf den Doppelkontinent gelangt sind, gilt unter Experten als gesichert. Ebenso herrschte bisher Einigkeit darüber, daß die sogenannte Beringia-Region lediglich als Durchzugsgebiet fungierte. Nun allerdings mehren sich die Hinweise auf ein anderes Szenario, in dem die Landverbindung zwischen Sibirien und Alaska längere Zeit als Lebensraum diente. Wie die Untersuchungen von John Hoffecker, Scott Elias und Dennis O’Rourke von den Universitäten von Colorado, Utah und London ergaben, zogen die Urahnen der ersten Amerikaner zwar bereits vor 25.000 Jahren nach Beringia, spalteten sich aber erst vor 15.000 Jahren genetisch auf (Science, 343/2014). Das deutet auf eine isolierte Entwicklung über 10.000 Jahre hin, was die Frage aufwirft, wo die Einwanderer denn so lange auf engem Raum verharrten. Für Hoffecker liegt die Antwort darauf in den neuen Sedimentbefunden, welche zeigen, daß Beringia vor 20.000 Jahren bewachsen war und eine reichhaltige Tierwelt aufwies. Erst die Gletscherschmelze erlaubte eine Weiterwanderung. (wk)

www.sciencemag.org

 

Erste Sätze

Die bevorstehenden Überlegungen werden es mit einem weitesten Kreis von Problemen und Phänomenen zu tun haben.

Albert Görland: Die Grundweisen des Menschseins, Hamburg 1954

 

Historisches Kalenderblatt

22. April 1889: Das 1834 von der US-Regierung als endgültiges Siedlungsgebiet für fünf Stämme definierte Gebiet Oklahoma (in der Sprache der Choctaw „Das Land des roten Mannes“) wird mit dem „Oklahoma Land Run“ für Weiße zur Besiedlung freigegeben.

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