© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co.  www.jungefreiheit.de  19/14 / 02. Mai 2014

Zeitschriftenkritik: Die Weiße Rose
Widerspruch zu Anmaßungen
Werner Olles

Dem Konservativismus in Österreich eine Stimme in der Öffentlichkeit zu geben, Freunde zu sammeln und miteinander in Kontakt zu bringen, Widerspruch zu wagen und Gegenwehr zu organisieren, ist seit über 25 Jahren das Bestreben des unabhängigen Publikationsprojektes Die Weiße Rose. Herausgegeben von dem Historiker Albert Pethö, steht ihr Name für die zugrundeliegende Programmatik: Weiß ist – wie Schwarz und Grün – eine der Farben des Konservativismus, die Rose eines der irdischen Symbole der Gottesmutter. Doch steht der Name auch bewußt als „Reverenz vor dem Widerstand vergangener Tage gegen einen totalitären und barbarischen Zeitgeist“, für den stellvertretend Andreas Hofer, Bundeskanzler Engelbert Dollfuß und Bischof Clemens Graf Galen genannt werden. Genauso steht er auch für den Widerstand gegen „die Ungeheuerlichkeiten und Anmaßungen heute vorherrschender linker und linksliberaler, progressistischer, materialistischer und moderner Ideologie“.

Die Weiße Rose präsentierte sich in Gestalt von Heften mit Beiträgen verschiedener Autoren zu politischen, kirchlichen, philosophischen, ideengeschichtlichen und geschichtlichen Fragen sowie monothematischen Broschüren; beide Formen sind indes schon längere Zeit nicht mehr erschienen. Außerdem gibt es regelmäßige Flugschriften mit aktuellen Artikeln. Die jüngsten Ausgaben beschäftigten sich unter anderem mit dem Ersten Weltkrieg und der Erinnerung an Österreichs Heldenkampf und Opfergang, der Modernismuskrise und der Frage der Tradition in der römisch-katholischen Kirche, der Paneuropa-Idee des Grafen Coudenhove, dem Schulwesen Österreichs, der Bedrohung der Familien durch Gender-Übergriffe und der Völkerschlacht von Leipzig.

Diese Entscheidungsschlacht der Befreiungskriege bedeutete das Ende eines Zeitalters der Tyrannei und den Beginn einer segensreichen Atempause nach einem Vierteljahrhundert des von Frankreich ausgehenden revolutionären Umsturzes, des Terrors, der Verwüstung. Die Unterjochung der Völker Europas durch Napoleon, der die im Blut der Ermordeten schwimmende Französische Revolution beendet beziehungsweise instrumentalisiert hatte, fand mit dem Sieg der Koalition von Leipzig und schlußendlich von Waterloo ihr Ende. Es gelang Metternich, auf dieser Grundlage die nötige Stabilität zu schaffen, eine antirevolutionäre politische Ordnung Europas einzurichten, die auf Tradition, Gleichgewicht und rechtem Maß aufgebaut war und dem Kontinent bis zum Jahr 1914 ein goldenes Zeitalter bescherte.

Eine aktuelle Flugschrift (4/2014) befaßt sich mit den Wahlen zum Europaparlament im Mai und plädiert dafür, „Sand ins Getriebe“ dieser ruinösen Politmaschinerie zu streuen, die konsequent alles zerstört, was an Humanität, Tradition, Identität und Schönheit von Europa noch übrig ist. Der Wahlausgang in Ungarn habe gezeigt, daß dies durchaus möglich ist.

Kontakt: Die Weiße Rose, Postfach 192, A-1060 Wien, Telefon: 0043 /1 / /5 96 41 75. Das Abonnement kostet 20 Euro pro Jahr.

www.die-weisse-rose.at

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