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© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. www.jungefreiheit.de 19/14 / 02. Mai 2014 Meldungen Jesu Frau: Textfragment stammt aus Mittelalter CAMBRIDGE. Nicht erst seit Dan Browns Thrillern kursieren wissenschaftlich nicht sonderlich fundierte Gerüchte, daß Jesus eine Frau gehabt habe. Neue Nahrung erhielten diese, als die Religionshistorikerin Karen Leigh King, die immerhin den renommierten Hollis-Lehrstuhl an der Harvard University in Cambridge (Massachu-setts) innehat, im September 2012 ein winziges Papyrusfragment unbekannter Provenienz vorstellte, auf dem es unter anderem in koptischer Sprache heißt: „Jesus sprach zu ihnen: Meine Frau (...) sie wird für mich Jünger sein können.“ Allerdings bezweifelten viele Kritiker die Echtheit des acht mal vier Zentimeter großen Schriftstücks. Nun jedoch ergaben Tests mittels der Radiokarbonmethode und der Infrarot-Spektroskopie, daß der Text zumindest aus der Zeit zwischen 659 und 859 n. Chr. stammt (Harvard Theological Review, 2/2014). Andererseits erfüllt sich damit aber auch nicht die Hoffnung Kings von einer Entstehung im 2. bis 4. Jahrhundert, also vor den großen Kodifizierungen der christlichen Lehre. (wk)
Navigation im Nordmeer: Innovation der Wikinger LONDON. Die Wikinger überquerten bekanntlich schon vor 1000 Jahren den Atlantik. Dabei kannten sie noch keinen Magnetkompaß, weshalb sie ausschließlich nach Sternen und der Sonne navigierten. Für letzteres nutzten sie nach bisherigem Kenntnisstand einfache Sonnenkompasse, Horizont-Bretter sowie sogenannte Sonnensteine, also Doppelspat-Kristalle, mit denen sich die Sonne auch dann orten ließ, wenn sie von Wolken verdeckt war. Allerdings vertritt Balázs Bernáth von der Eötvös-Universität in Budapest die Ansicht, daß die handgroße Scheibe, die jüngst in den Ruinen der Benediktinerabtei im grönländischen Uunartoq entdeckt wurde, ebenfalls als Navigationsinstrument gedient habe (Proceedings of the Royal Society, 3/2014). Hierbei handele es sich um ein „Dämmerungsbrett“, mit dessen Hilfe die Wikinger ihre Position auch bei extrem niedrigem Sonnenstand bestimmen konnten, was gerade in nördlichen Breiten eine unverzichtbare Notwendigkeit darstelle. (wk) www.rspa.royalsocietypublishing.org
Erste Sätze Es begegnet immer wieder, daß man über Rußlands geistig-kulturelle Zugehörigkeit bzw. Beschaffenheit in der allzu einfachen Alternative „Europa oder Asien“ denkt. Alexander von Schelting: Rußland und Europa im russischen Geschichtsdenken, Bern 1948
Historisches Kalenderblatt 7. Mai 1954: Oberst Christian Marie de Castries muß mit den letzten noch 2.000 kampffähigen Soldaten gegenüber der Übermacht der vietnamesischen Truppen in Dien Bien Phu kapitulieren, was letztlich Frankreichs koloniale Präsenz in Indochina beendet. |