© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co.  www.jungefreiheit.de  20/14 / 09. Mai 2014

Zitate

„Jede kriminelle Tat hat ihre – meist lange – Vorgeschichte. Und wenn diese Geschichte nicht in Deutschland beginnt, dann hat es keinen Sinn, das zu verschweigen. Es hilft weder bei der Ursachenforschung noch bei der Bekämpfung der Kriminalität, noch bei der Integration. Man muß aber auch zur Kenntnis nehmen, daß in Deutschland Parallelwelten entstanden sind, in denen eigene Regeln herrschen, die mit den Gesetzen des Rechtsstaats nicht vereinbar sind. (...) Bei sehr vielen Menschen ist die Integration gelungen. Auch und gerade um ihretwillen ist es wichtig, die Fälle der gescheiterten Integration zu benennen. Wie sonst kann dieses Problem angepackt werden, wobei es nicht nur um Bestrafung, sondern auch um Hilfen und Perspektiven geht. Rechtsfreie Parallelwelten, No-go-Areas oder Gewalt auf der Straße sind jedenfalls nicht hinnehmbar.“

Karl-Heinz Fesenmeier, Redakteur, in der „Badischen Zeitung“ vom 2. Mai 2014

 

 

„Niemand verlangt von Politikern, daß sie glatt reden und immer artig sind. Sie sind Menschen, das dürfen sie auch zeigen. Die Menschlichkeit von Bundestagsabgeordneten sollte aber zumindest in der Öffentlichkeit da enden, wo sie normaler Mensch sind und nicht Quengler und Pöbler. Das gilt nicht nur in sozialen Netzwerken, aber dort ist die Gefahr am größten.“

Friederike Haupt, Redakteurin, in der „Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung“ vom 4. Mai 2014

 

 

„Die Weißräume des Großkoalitionären prägen die politische Kultur so stark, daß sich das Land anfühlt wie eine Lounge der konfliktfreien Willenlosigkeit. Wie die Kanzlerin sich selbst, so definiert sich die Republik nicht mehr durch das, was sie ist und will, sondern nur noch durch das, was sie nicht ist und nicht will.“

Wolfram Weimer, Publizist und Verleger, im „Cicero“, Ausgabe Mai 2014

 

 

„Wir als Nation fühlten uns (bei der Fußball-Weltmeisterschaft 2006) auf einmal wohl damit, unseren Stolz zu zeigen. Merkel hat in diesem Moment der Veränderung den Vorsitz gehabt. (...) Ihre Art von Führung – fest, maßvoll und kooperativ – hat geholfen, daß Deutschland wieder einen respektvollen Platz hat, im Fußballstadion ebenso wie in der Weltarena.“

Jürgen Klinsmann, ehemaliger Bundestrainer, jetzt Trainer der amerikanischen Fußball-Nationalmannschaft, in „Time“ vom 5. Mai 2014

 

 

„Im Augenblick wird intensiver über Europa diskutiert als noch vor vier oder fünf Jahren. Das ist aus meiner Sicht eine sehr erfreuliche Entwicklung. Denn nur eine offene und kritische Auseinandersetzung schafft letztlich Legitimation und Akzeptanz bei den Bürgerinnen und Bürgern. Deshalb sollte man auch sehr vorsichtig sein mit Etiketten wie ‘europakritisch’ oder ‘antieuropäisch’, die von manchen vermeintlichen Europafreunden gerne verwendet werden. Sie ersetzen kein Argument und führen schnell zum Abbruch des Gesprächs und zu Denkverboten. Das hat einem demokratischen Gemeinwesen noch nie gutgetan.“

Andreas Voßkuhle, Präsident des Bundesverfassungsgerichts, in der „FAZ“ vom 5. Mai 2014

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