© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co.  www.jungefreiheit.de  20/14 / 09. Mai 2014

Meldungen

Illegale Migranten: Italien ruft EU um Hilfe

Rom. Italiens Innenminister Angelino Alfano hat die Europäische Union aufgefordert, sein Land bei der Bewältigung des massiven Ansturms illegaler Migranten zu unterstützen. Seit Beginn des Jahres 2014 sind 25.000 Bootsflüchtlinge in Italien gelandet. Dies ist bereits mehr als die Hälfte des vergangenen Jahres. 2013 waren es insgesamt 43.000. „Die Not wird immer größer“ erklärte Alfano, Italien tue, was es könne, doch die EU müsse nun „helfen“. Die Auffanglager im Land seien längst überfüllt. Vor allem Sizilien habe ob des Ansturms von mehr als 2.000 Migranten an zwei Tagen mit unhaltbaren Zuständen zu kämpfen. Alfano berief sich auf Berichte, nach denen in Libyen über 800.000 Menschen auf die Überfahr nach Europa warten. Dort gebe es „keine Regierung, keinen Premier, keine Minister, sondern nur zwei Clans, die das Gebiet kontrollieren“, unterstrich der Generaldirektor des italienischen Grenzschutzes, Giovanni Pinto laut einer Meldung der Schweizer Nachrichtenagentur SDA. Pinto verwies zudem auf die hohen Kosten der Operation „Mare Nostrum“, die als Reaktion auf die Bootsunglücke im Herbst vergangenen Jahres ins Leben gerufen wurde. Die Küstenwache soll in Seenot geratene illegale Zuwanderer aufspüren und retten. Dies koste Italien 9,5 Millionen Euro im Monat. (pb)

 

Tataren erzürnt über Moskaus Krimpolitik

Ankara. Die Türkei hat nach Angaben der Nachrichtenagentur TRT das Einreiseverbot für den Anführer der Krimtataren, Mustafa Dschemilew, auf die Schwarzmeerhalbinsel verurteilt. Russische Grenzbeamte hatten dem 70jährigen ein Papier ausgehändigt, das ihm die Einreise in die Russische Föderation bis ins Jahr 2019 verbietet. Dieses Vorgehen Moskaus, so das Außenministerium in Ankara, beruhe auf „keiner legalen Grundlage“ und könne zudem „nicht begründet werden“. Besorgt zeigt sich Ankara zudem darüber, daß gegen die Krimtataren, die Dschemilew am Kontrollposten im ukrainischen Armjansk zugejubelt hatten, nun Ermittlungen eingeleitet worden seien. „Natürlich tun wir unser Bestes dafür, daß die Proteste der Krimtataren gewaltfrei und demokratisch bleiben“, zitierte das Nachrichtenportal Euronews Dschemilew. „Aber wenn die Okkupationsregierung Gewalt einsetzt“, so Dschemilew, könne es „verschiedenste Reaktionen geben“. (ctw)

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