© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co.  www.jungefreiheit.de  21/14 / 16. Mai 2014

Studie zur Situation ausländischer Studenten an der Universität Konstanz
Keinerlei Benachteiligung erkennbar
(wk)

Haben es Studenten mit Migrationshintergrund an deutschen Universitäten schwerer als ihre aus Deutschland stammenden Kommilitonen? Laut Thomas Hinz und Tanja Thielemann von der Universität Konstanz ist diese Frage eindeutig mit „Nein“ zu beantworten. Ihre Untersuchung an der eigenen Alma mater habe keine Hinweise auf Benachteiligungen erbracht: „Damit verstärkt sich der Eindruck, daß die oft thematisierten Inklusionsprobleme für Studierende mit Migrationshintergrund möglicherweise gar nicht so groß sind.“ Oder anders gesagt: Die Ergebnisse der Befragungen widersprechen den bisherigen Theorien von einer hinderlichen kulturellen Distanz beziehungsweise den mangelnden sozio-ökonomischen Ressourcen von Studenten mit Migrationshintergrund. Das gelte selbst dann, wenn die Eltern der nichtdeutschen Studierenden eindeutig der bildungsfernen Schicht zuzuordnen seien. Allerdings schränken die beiden Soziologen ein, daß ihre Studie „Verallgemeinerungen für die Situation aller deutschen Hochschulen gewiß nicht erlaubt“. Als Grund nennen sie unter anderem das eingeschränkte Fächerspektrum in Konstanz und die möglicherweise auch zu euphorische Selbsteinschätzung der befragten Studenten (Soziale Welt, 4/2013). Offensichtlich haben hier zwei Wissenschaftler Angst vor der eigenen Courage bekommen.

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