© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co.  www.jungefreiheit.de  22/14 / 23. Mai 2014

Einsicht der Woche
Die Genossen und die Panzer
Marcus Schmidt

Das hatte sich SPD-Chef Sigmar Gabriel dann doch etwas anders vorgestellt. Sein Ressort, verkündete der Wirtschaftsminister am Wochenende, werde bei Rüstungsexporten künftig „dafür sorgen, daß Deutschland damit deutlich vorsichtiger umgeht“.

Dumm nur, daß die Süddeutsche Zeitung am Montag unter der Überschrift „SPD-Politiker kassierten bei Panzerdeal“ berichtete, der Rüstungskonzern Krauss-Maffei Wegmann (KMW) habe einer Beratungsgesellschaft zweier früherer SPD-Bundestagsabgeordneten in den Jahren 2000 bis 2005 mehr als fünf Millionen Euro gezahlt. Plötzlich standen die Genossen als Partei von Kriegsgewinnlern da. Die mutmaßlichen Schmiergeldzahlungen dürften nun die Justiz beschäftigen. Für Gabriel bleibt die Erkenntnis: Dieser Schuß ging nach hinten los.

Versenden
  Ausdrucken Probeabo bestellen