© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co.  www.jungefreiheit.de  22/14 / 23. Mai 2014

Meldungen

Migration weltweit nur ein Randphänomen

Washington. Migration wird heutzutage als ein völlig normales und auch weitverbreitetes Phänomen hingestellt, was die Migrationskritik als Donquichotterie erscheinen läßt. Dabei sprechen die objektiven Zahlen eine ganz andere Sprache: Wie Guy Abel und Nikola Sander vom Wittgenstein Centre for Demography and Global Human Capital in Wien anhand einer computergestützten Analyse der Migrationsbewegungen zwischen 196 verschiedenen Staaten der Erde im Zeitraum zwischen 1990 und 2010 herausfanden, sind gerade einmal 0,6 Prozent der Weltbevölkerung Migranten – und diese Quote bleibt seit 1995 zudem auch weitgehend stabil (Science, 3/2014). Darüber hinaus finden die meisten Wanderungsbewegungen zwischen benachbarten Ländern und Regionen statt, was die Armutseinwanderung nach Europa, in deren Verlauf große Distanzen überwunden werden, zu einem absolut singulären Phänomen macht. Das gleiche gilt für den Umstand, daß durchschnittlich jeder fünfte Mensch, der in Westeuropa lebt, einen Migrationshintergrund hat. (wk)

www.sciencemag.org

 

Kennedy: Mehr Symbolik als politische Initiativen

East Sussex. War Kennedy tatsächlich ein ebenso großer Präsident wie beispielsweise Abraham Lincoln oder Franklin D. Roosevelt? Dieser Frage gehen die britischen Historiker Andrew Flint und Hannah Helliar in der Zeitschrift 20th Century History Review nach (4/2014) und kommen dabei zu folgendem Schluß: Kennedys gesetzgeberische Initiativen in der Zeit zwischen 1961 und 1963 seien vergleichsweise bescheiden ausgefallen, trotzdem aber habe er die amerikanische Gesellschaft verändert. Dies resultiere aus seiner Rhetorik und den zahlreichen symbolischen Gesten sowie seinem Charisma und der sehr speziellen Art und Weise, Fragen zu stellen. Deshalb ergebe sich die Bedeutung Kennedys weniger aus den politischen Handlungen während seiner kurzen Amtszeit als vielmehr aus der Intensität, mit der er die Bürger der Vereinigten Staaten zum Nachdenken angeregt habe, welchen Weg ihr Land zukünftig gehen solle. Insofern habe er wesentliche Weichen für die Zukunft gestellt, was ihn über andere Präsidenten hinaushebe. (wk)

www.wtpub.co.uk

 

Erste Sätze

Der Boden, auf dem ich vom Kinde zum Knaben herangewachsen bin, ist ein dürrer und steiniger Boden.

Friedrich Ratzel: Jugenderinnerungen, Neuausgabe von Friedhelm Kemp, München 1966

 

Historisches Kalenderblatt

26. Mai 1944: In Zentral- und Südfrankreich bombardiert die alliierte Luftwaffe zahlreiche Städte. Allein im den von 900 Bombern der 15. US-Luftflotte angegriffenen Lyon, in Nizza und Saint-Etienne kommen an diesem Tag 3.760 französische Zivilisten ums Leben.

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