© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co.  www.jungefreiheit.de  22/14 / 23. Mai 2014

Meldungen

Arktische Polschmelze: Rohstoffe werden frei

München. Die jüngste Alarmmeldung von US-Polarforschern, in der westlichen Antarktis schmelze das Eis schneller als bisher angenommen (dpa vom 13. Mai), dürfte nicht nur ökologische Endzeitstimmung auslösen. Denn ähnliche Diagnosen zum Grönlandeis und zur zirkumpolaren Arktisregion deuten Politiker der Nordpol-Anrainer gern als Aussicht auf erleichterte Rohstoffausbeutung. So werden auf Grönland, der Kola-Halbinsel und in Kanada Lagerstätten Seltener Erden zugänglicher, ebenso Öl- und Gasvorkommen des Küstenschelfs. Der Rohstoffreichtum der Arktis ruft, wie die Politologin Helga Haftendorn berichtet (Politische Studien, 454/2014), heute schon neben den Anrainern China und Australien auf den Plan. Mittelfristig, bis 2030, sei aber ein „Rohstoffkrieg“ nicht zu erwarten, da die Polschmelze nur langsam vorangehe. (ck)

www.hss.de/

 

Die Halligen 2050: Sorgen um Bewohnbarkeit

Braunschweig. Die zehn Halligen im nordfriesischen Wattenmeer stellen weltweit einmalige Natur- und Kulturwerte dar, wie Jacobus Hofstede vom Kieler Umweltministerium schwärmt. Trotzdem hätten Klimawandel und drohender Anstieg des Meeresspiegels die Gründung einer „Arbeitsgruppe Hallig 2050“ erzwungen, die von zwei Forschungsprojekten flankiert werde. Bereits 2012 habe man einen Ideenwettbewerb unter Ingenieurbüros mit der Fragestellung ausgeschrieben, wie die Halligen mit ihren heute 300 Einwohnern langfristig bewohnbar bleiben können. Voraussetzung dafür sei jedoch unter allen Umständen, daß der Meeresspiegelanstieg bis 2100 nicht „zu stark“ ausfalle, worauf in Anbetracht aktueller Prognosen kaum zu hoffen sei (Geographische Rundschau, 3/2014). (ft)

www.geographischerundschau.de

 

Ökonomisches Potential der Natur verkannt

Berlin. Der erste von vier Reporten der „Naturkapital Deutschland“-Expertengruppe untersucht aus ökonomischer Perspektive Synergien und mögliche Konflikte zwischen Klimaschutz und Anpassung an den Klimawandel. Die Forscher beklagen darin, daß der Wert der Leistungen der Natur sowie die Folgekosten ihrer Belastung und der Zerstörung von Ökosystemen in Politik und Wirtschaft immer „noch unzureichend“ berücksichtigt würden. Auch das hohe Potential der Natur zur Kohlenstoffspeicherung werde verkannt. So ließen sich klimawandelbedingte Schäden von 217 Millionen Euro jährlich vermeiden, wenn in Deutschland 300.000 Hektar Moorböden wiedervernäßt würden (Umwelt, 4/2014). (ft)

www.bmub.bund.de/

 

Erkenntnis

„Wir schießen mit der Terahertzstrahlung durch den Brief hindurch, auch dort, wo eine Droge sein könnte. An dieser Stelle schießen wir komplett hindurch und nehmen das sogenannte Transmissionsspektrum auf.“

Frank Ellrich, Fraunhofer Institut für Physikalische Messtechnik, über einen elektronischen Spürhund zum Auffinden verbotener Substanzen.

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