© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co.  www.jungefreiheit.de  23/14 / 30. Mai 2014

Meldungen

Energie aus Kernfusion: noch kein Durchbruch

Stuttgart. Die Kernfusion ist die ultimative Energiequelle, deren praktische Nutzung das Energieproblem der Menschheit für sehr lange Zeit lösen würde. Doch nach 60 Jahren aufwendiger Forschung ist es bisher nicht gelungen, mittels Fusionsreaktionen mehr als nur einen Bruchteil der Energie zu erzeugen, die im Experiment verbraucht wird. An der leistungsfähigsten, mit 192 Hochleistungslasern ausgestatteten Inertialfusionsmaschine in Kalifornien konnten jetzt zwar Bedingungen für eine Fusionsreaktion verbessert werden (Science, Nr. 506-2014). Trotzdem seien die US-Forscher, dämpft der Züricher Physiker Lucien F. Trueb allzu hohe Erwartungen (Naturwissenschaftliche Rundschau, 4/2014), „sehr weit“ von der Kernfusion entfernt, da der Energie-Input der Laser weiterhin viel mehr Energie koste, als sie die Fusion liefere. (ck)

www.sciencemag.org

www.naturwissenschaftliche-rundschau.de

 

Buntbarsche durchlaufen Evolution im Eiltempo

HEIDELBERG. Für Evolutionsstudien sind Buntbarsche wegen ihrer schnellen Generationenfolge bestens geeignet. Darum glauben Kieler und Konstanzer Evolutionsbiologen bei den Cichliden-Populationen in Nicaraguas Kraterseen die Natur bei der Artbildung „live“ beobachten zu können. Denn die bei Aquarianern beliebten Fische reagieren stark und flexibel auf Umweltgegebenheiten, was die Artenzuwachsrate ebenso steigert wie die Entwicklung von Verhaltensunterschieden am selben Ort, die dann Veränderungen am Körperbau nach sich ziehen. Einfluß auf diese rasante Entstehung neuer Spezies haben neben natürlicher und sexueller Selektion auch genetische Mechanismen, die derzeit im Genom-Vergleich zwischen afrikanischen und mittelamerikanischen Arten erforscht werden (Spektrum der Wissenschaft, 4/2014). (ft)

www.spektrum.de

 

Chemie: Weltkrieg sicherte Vorsprung

München. Bei der Beschaffung von Munition, Spreng- und Explosivstoffen spielte die hochentwickelte deutsche chemische Industrie im Ersten Weltkrieg eine nie zuvor gekannte Schlüsselrolle. Entscheidend sei auch gewesen, wie die Münchner Chemiehistorikerin Elisabeth Vaupel in ihrer Studie über den „Krieg der Chemiker“ betont (Kultur&Technik, 2/2014), daß die Kriegswirtschaft innovative Technologien und Synthesen wie etwa das Haber-Bosch-Verfahren oder die katalytische Ammoniakoxidation beschleunigte, was dem Deutschen Reich über 1918 hinaus auf einigen Forschungs- und Produktionsfeldern international einen Technologievorsprung verschafft habe. (rs)

www.deutsches-museum.de

 

Erkenntnis

„Am Ende der Studie war mir klar, daß in der Atemluft ein Lungenkrebs nachgewiesen werden kann. Und daß die Fertigkeiten, die die Hunde an den Tag gelegt haben, besser sind als jedes Nachweisverfahren, das wir im Moment als Mediziner in den Händen halten.“

Thorsten Walles, Universitätsklinik Würzburg, über den Einsatz von Spürhunden in der Lungentumordiagnostik

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