© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co.  www.jungefreiheit.de  25/14 / 13. Juni 2014

Obergrenze für wöchentliche Hausaufgaben in Hamburg
Bürokratie statt Qualität
Thomas Paulwitz

Viele Väter und Mütter wundern sich über die Hausaufgaben der Kinder: jede Menge lose Arbeitsblätter, mit teilweise unklaren Fragestellungen. Manche Eltern von Grundschülern sind sogar froh, wenn ihre Kinder in die Mittagsbetreuung gehen, weil sie glauben, sich dann nicht mehr mit den Hausaufgaben herumschlagen zu müssen.

Die Quantität übertrifft häufig die Qualität der Aufgaben. Im Gymnasium geht es dann weiter. Die Umstellung von neun auf acht Jahre Lernzeit mutet den Schülern viel zu. Die unsinnige Verkürzung um ein Schuljahr bei gleicher Stoffmenge führt zu einer Überbelastung auch bei den Hausaufgaben. Hamburg will jetzt dagegensteuern.

Doch statt die Qualität des Unterrichts zu verbessern, wieder das neunjährige Gymnasium einzuführen und die Lehrer anzuhalten, ihre Aufgabenstellungen klarer und sinnvoller zu machen, schwingt sich die Bürgerschaft zum bürokratischen Oberlehrer auf. SPD und Grüne wollen das Schulgesetz verändern. Die Häufigkeit der Hausaufgaben soll „im Rahmen der Vorgaben der zuständigen Behörde“ geregelt werden.

Damit höhlt der Senat die Selbstverwaltung der Schulen aus, die Schulkonferenzen, die Eltern und die Schüler werden entmündigt. Der Lehrer am Gängelband der Politik: So wünscht sich das der Sozialist. Auf der Strecke bleibt das Bildungsniveau.

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