© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co.  www.jungefreiheit.de  25/14 / 13. Juni 2014

Meldungen

Tierarzneimittel: Gefahr für das Grundwasser?

Berlin. 2012 verabreichten Tierärzte 1.600 Tonnen Antibiotika. Einsatzschwerpunkt sind Intensivtierhaltungsregionen, wo bis zu 80 Prozent der Medikamente nahezu unverändert von den Tieren ausgeschieden werden und ins Grundwasser gelangen können. Über die ökologische Belastung durch Tierarzneimittel ist bislang wenig bekannt. Diese Forschungslücke verkleinert nun eine 2012 vom Umweltbundesamt initiierte Untersuchung an 48 Grundwassermeßstellen in vier Bundesländern. An zwei Meßstellen in Niedersachsen und Nord­rhein-Westfalen waren Wirkstoffe in so hohen Konzentrationen nachweisbar, daß die Gesundheitsgefahr die Einführung gesetzlich fixierter Richtwerte rechtfertigte. Da aber eine Vielzahl von Faktoren, die so hohe Einträge ins Grundwasser bedingten, noch nicht erfaßt seien, verlange die Problematik nach weiterer Ursachenforschung (Umwelt, 5/2014). (fg)

www.bmub.bund.de

 

Ernährungsforschung: Ergebnisse wie bestellt

Berlin. Aus der Pharmaforschung ist seit langem bekannt, daß sie mit „zweckfreier“ Wissenschaft oft nicht viel zu tun hat. Nun belegt eine Untersuchung von Matthias Schulze (Deutsches Institut für Ernährungsforschung Potsdam), daß auch Nahrungsmittelchemiker nicht stets auf unvoreingenommener Wahrheitssuche sind. Von sechs industriefinanzierten Arbeiten über den Zusammenhang von Limonadenkonsum und Übergewicht kamen fünf zu dem Resultat, daß zuckerhaltige Getränke keine Dickmacher seien. Hingegen wiesen zehn von 12 Studien unabhängiger Forscher nach, daß der Konsum von Limonaden zu Fettleibigkeit führt (Deutsche Universitätszeitung, 6/2014). (fg)

www.duz.de 

 

Hoher atmosphärischer Druck auf Klimaskeptiker

Bonn. Der ehemalige Direktor des Max-Planck-Instituts für Meteorologie, Lennart Bengtsson, ist Mitte Mai aus dem klimaskeptischen Verein „Global Warming Policy Foundation“ nach kurzer Mitgliedschaft wieder ausgetreten. Der auf ihn ausgeübte Druck etablierter Klimaforscher habe ihn an die McCarthy-Atmosphäre der fünfziger Jahre erinnert. Kollegen räumten ein, beim hohen Grad der Politisierung der Klimaforschung seien „Mobbing und Ausgrenzung“ klimaskeptischer „Abweichler“ keine Seltenheit. Doch die „harten Bandagen“ im Umgang mit jenen, die das „Dogma der Klimaerwärmung“ anzweifeln, sprächen nicht, wie Reto Knutti (ETH Zürich) die „herrschende Meinung“ resümiert, gegen die Solidität der von Hunderten von Wissenschaftlern erstellten UN-Klimaprognosen (Forschung & Lehre, 6/2014). (ck)

www.forschung-und-lehre.de 

 

Erkenntnis

„Bei E-Mails ist es tatsächlich so: Die Konfiguration von wirklicher starker Verschlüsselung ist sehr kompliziert, da scheitern auch Experten gerne mal dran.“

Hans-Georg Kluge vom Verbraucher-Portal Teltarif.de

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