© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co.  www.jungefreiheit.de  25/14 / 13. Juni 2014

Leserbriefe

Zu: „Einfach abwarten“ von Marcus Schmidt, JF 24/14

Es ist Zeit für eine Entschuldigung

Die CDU hofft, die AfD wie einst die Republikaner an die rechte Wand drücken zu können. Daß dies nicht eine milde Hoffnung ist, zeigte die Schurkerei der Union in den vergangenen Monaten. Nun soll all das vergessen sein. Doch die AfD sollte sich nicht andienen, sondern vom politischen Spitzenpersonal der C-Parteien eine entschuldigende Erklärung verlangen, mit der sie rehabilitiert wird und ihre politische Würde wiedererlangt.

Dr. Reinhard Bock, Marktredwitz

 

 

Zu: „Hier sind auch die Tränen echt“ von Ronald Gläser, JF 24/14

Diese Soldaten sind selber schuld

Jeder weiß, daß unsere Freiheit nicht am Hindukusch verteidigt wird. Und nun jammern Menschen, die sich für Geld – also als Söldner – haben anheuern lassen und dafür Gesundheit und Leben riskierten, daß sie nicht stärker beachtet werden! Vielmehr wäre aber Folgendes zu beachten: daß jene, die in muslimischen Ländern töten, nach dem dortigen Gesetz die Widervergeltung heraufbeschwören. Diese Vergeltung wird unter Umständen auch in unser Land getragen und trifft dann auch die unbeteiligte Bevölkerung – sollen wir dafür noch bedankbar sein? Reicht es nicht, daß wir für ihre Rehabilitation zahlen müssen, also das finanzielle Risiko mittragen, wenn diese Menschen, die dort überhaupt nichts zu suchen haben, sich selbstverschuldet Schäden zuziehen?

Victor Zander, Würzburg

 

 

Zu: „Der Bürgerwille zählt“ von Christian Schreiber. JF 24/14

Eine andere Vorstellung

Die Studie des Wissenschaftszentrums Berlin (WBZ) entlarvt die Realität unserer defizitären Demokratie. Wenn bei Bürgerbeteiligungen und Volksabstimmungen die politisch interessierten Mittelschichten und die oberen Schichten die soziale Schrumpfversion des Volkes dominieren, so Herr Merkel, sei dies undemokratisch. Damit erscheinen also die unpolitischen Massen als repräsentativ. Selbständig denkende Bürger sind da eine Gefahr für das System. Kein Wunder, daß unsere sogenannten Volksparteien die Stimme des Volkes fürchten wie der Teufel das Weihwasser und als Populismus denunzieren. Gegen dieses Machtkartell haben mündige Bürger einen schweren Stand. Die Väter der Demokratie im 18. und 19. Jahrhundert hatten sich das anders vorgestellt.

Dr. Jürgen Becker, Wittlich

 

 

Zu: „Thalers Streifzüge“, JF 24/14

Kurioses Anlehnungsbedürfnis

Wenn sich der Pressesprecher der Hells Angels „Django“ über mangelnde Rechtsstaatlichkeit beklagt, ist das schon kurios. Gerade die kriminellen Hells Angels legen doch sonst soviel Wert darauf, in ihrer abgeschotteten, archaischen Subkultur-Welt sowenig Berührungspunkte mit dem von ihnen verachteten Staat und seinen Institutionen zu haben. Jetzt wollen sie sogar die Justiz für ihre Interessen bemühen. Sind die Höllenengel weich geworden?

Frank Fechner, Berlin

 

 

Zu: „Den deutschen Ruf vollständig ruiniert“ von Stefan Scheil, JF 24/14

Mehr historische Wahrheit

Wenn die tatbeteiligten Elsässer der Waffen-SS amnestiert wurden, verwundert es kaum, daß die Ermittlungsakten zu Oradour-sur-Glane für 100 Jahre gesperrt wurden. Übrigens hat die französische Widerstandsbewegung nach der „Befreiung“ zahllose Menschen ermordet. Von Bundespräsident Gauck hätten wir uns gewünscht, daß er nicht politisch korrekt das wiederholt, was uns die offizielle Geschichtsschreibung vorsagt, wie es gewesen sein soll, sondern daß er sich mehr um die historische Wahrheit bemüht hätte.

Winfried Veldung, Schwartau

 

 

Zu: „Der verzögerte Schock“ von Dieter Stein, JF 23/14

Endlich, ein Erdbeben

Der großartige AfD-Sieg war ein Erdbeben. Vieles ist damit aus den Fugen geraten, die ganze Parteienlandschaft wurde erschüttert. Es wurde aber auch Zeit, schon lange wird Deutschland seiner Identität beraubt, was die JUNGE FREIHEIT immer wieder kritisch begleitet hat – mit Erfolg. Denn der Erfolg der AfD ist auch das Resultat davon. Die Menschen sind kritischer geworden, sie erinnern sich wieder an ihr Vaterland.

J.F. Wilhelm Hörnicke, Eschborn

 

 

Zu: „Ergebnisse der Europawahl 2014“, JF 23/14

Vorsicht bei Stimmenauszählung

Man denkt immer, Zahlen, besonders statistische Werte, seien eine ironiefreie Zone. Irrtum. In meinem Dorf ergab die Auszählung der Briefwahlstimmen für die NPD das exakte Ergebnis von 0,88 Prozent!

Helmut Englmann, Johannesberg / Unterfranken

 

 

Zu: „‘Wir kommen, wenn Erdogan uns ruft’“ von Hinrich Rohbohm, JF 23/14

Dummdreist und unverschämt

Wieder beschwor der Despot aus Ankara seine fünfte Kolonne, ihr Türkentum beizubehalten. Damit wird die faschistoide Regierungspartei der AKP mit ihrer aggressiven Haltung gegenüber Deutschland weiter gestärkt. Schon jeder zweite Türke wünscht sich eine muslimische Mehrheit in unserem Land. Wenn Außenminister Davutoglu von den deutschen Behörden forderte, Provokationen und Demonstrationen gegen Erdogan zu verhindern, ist das – gemessen an der Meinungsfreiheit in der Türkei – an Dummdreistigkeit nicht zu überbieten. Alle, die „ihrem“ Ministerpräsidenten zujubelten, sollten ihre Koffer packen und in Erdogans „gelobtes Land“ aus- oder zurückreisen.

Gisela Recki, Troisdorf

 

Dem Motivationstrainer folgen

Jeder wußte, daß Erdogan sich mit seinem Besuch die Ergebenheit seiner Ersatztruppen auf deutschem Boden sichern wollte, weil ihm im eigenen Land die Machtbasis wegbricht. Ein großer Teil seiner Landsleute bei uns fühlt sich weder durch die Korruptionsvorwürfe gegen die gesamte Familie Erdogan noch die Einschränkung der Bürgerrechte durch seine Tränengas- und Gummiknüppelpolitik und noch weniger durch seine Kaltschnäuzigkeit beim Grubenunglück mit vielen Toten in ihrem Rechtsbewußtsein gestört. Mit zu Schlagstöcken abgebrochenen Fahnenstangen zeigen sie aber, daß sie bereit sind, sie jeden Moment gegen Kritiker Erdogans einzusetzen.

Wer hier in Deutschland auf den Ruf Erdogans wartet, sollte am besten sofort seine Zelte in Deutschland dauerhaft abbrechen und seinem Motivationstrainer in die Heimt folgen. Deutschland braucht keine Krawallbrüder, sondern friedliche Bürger, die das Recht achten, weil sie es zu schätzen wissen. Bei uns wird keiner, der die Wahrheit sagt, aus neun Dörfern vertrieben – um mal ein türkisches Sprichwort zu zitieren.

In diesem Zusammenhang erhält die Forderung der Union nach einem schriftlichen Bekenntnis zu unserem Grundgesetz Priorität. Mit Fug und Recht kann der deutsche Staat von Einwanderern das gleiche verlangen, was auch für deutsche Anwärter auf politische Ämter gilt.

Margot Kaczmarek, Hasbergen

 

 

Zu: „Reichsadler packt Erzengel“ von Reinhard Liesing, JF 23/14

Ohne historisches Verständnis

Ihr Autor übernimmt und kolportiert den kommunistischen Einheitsbrei der „neoliberalen“ Linken in Budapest. Der Geschichtskundige weiß sehr wohl, daß Ungarn durch die Wehrmacht besetzt wurde und die ungarischen Behörden auf deutschen Befehl hin handeln mußten, es herrschte ja Kriegsrecht. Hätte die Wehrmacht Ungarn nicht besetzt und in den Zweiten Weltkrieg hineingezwungen, hätten bei Stalingrad keine 200.000 junge Soldaten ihr Leben lassen müssen. Auch wäre die wunderschöne Hauptstadt Budapest nicht zu einem Trümmerhaufen zerschossen worden. Als sich die deutsche Niederlage abzeichnete, haben deutsche Soldaten die Brücken von Budapest ohne Vorwarnung, bei vollem Tagesverkehr in die Luft gesprengt. Soweit ein kleiner Beitrag zum Opfergang der Ungarn. Übrigens: Das Wort „Magyaren“ verwenden nur die, die kein gutes Haar an den Ungarn lassen wollen.

Eva Jekelfalussy, Budapest / Ungarn

 

Deutsche Einmischung

Als die deutschen Truppen in Ungarn einrückten, war ich in der Kinderlandverschickung (KLV) gerade dort. Es gab keinen Schußwechsel oder irgendeinen Widerstand. Natürlich wurden die Soldaten von den Volksdeutschen herzlich begrüßt. Aber warum mischt sich der deutsche Botschafter gegenüber der Budapester Zeitung da ein? Offenbar, um einmal mehr den deutschen Schuldkomplex zu bedienen, wo er ja am Schluß der Mitteilung ohnehin zu der Erkenntnis kommt, daß die Entscheidung grundsätzlich bei der ungarischen Regierung liege.

Karl-Heinz Bauer, Saarbrücken

 

 

Zu: „‘Afrika ist brutaler als Europa’“ von Hinrich Rohbohm, JF 23/14

Erbärmlich und unwürdig

Es ist erbärmlich, was Spanien zum Erhalt der beiden Exklaven auf marrokanischem Gebiet, Ceuta und Melilla, unternimmt, und unwürdig, was es damit den Flüchtlingen aus Afrika zumutet. Einem modernen Staat stünde es gut an, die Kolonien endlich an Marokko zurückzugeben.

Henning Sachs, Kiel-Holtenau

 

 

Zu: „Das Hohelied der artgerechten Tierhaltung“ von Heiko Urbanzyk, JF 23/14

Gutes Essen für wenig Geld

Als überzeugter Biobauer möchte ich diesen Beitrag und einige der Leserbriefe kommentieren: Es ist leicht, die Landwirtschaft, Geflügel- oder Biobranche schlechtzumachen. Doch eines steht fest: Nirgends in ganz Europa wird so wenig Geld für gutes Essen ausgegeben wie hier! Fürs „Heiligsblechle“ haben unsere Landsleute einen Haufen Geld übrig, aber um einem Hühnchen ein gutes Leben zu schenken nicht. Mit „Massenbio“ wird die Illusion gekauft – mehr nicht! Wenn ich eins von meinen Masthühnchen verkaufen würde – glücklich, langsam gemästet, freilaufend – müßte ich für so ein Tier etwa 25 Euro verlangen. Wer zahlt soviel? Jeder sollte sich an die eigene Nase fassen.

Und unseren Kunden geben wir mit: Er ist der Verbraucher, er hat die Macht. Jederzeit kann er in unseren Betrieb kommen und es anschauen! Doch die wenigsten machen davon Gebrauch. Deshalb an alle Bionörgler unter der Leserschaft: In meinen Augen ist echtes „Bio“ das Konservativste, das sich nur vorstellen läßt! Wir erhalten alte Rassen und Sorten, wir erhalten unsere Kulturlandschaft und lassen sie nicht zu einem „One-World-Maisacker“ verkommen!

Und zum Thema Gen-Technik: Hier wäre immer daran zu denken, wer die Hauptprofiteure sind. Monsanto ist sicher kein kleines, nationalstaatsfreundliches Familienunternehmen!

Thomas Gamio, Loßburg

 

 

Zu „Die Erfindung des häßlichen Deutschen“ von Karlheinz Weißmann, JF 22/14

Es war Kaiser Wilhelm II.

Die Assoziation des Deutschen mit den Hunnen verdanken wir Kaiser Wilhelm II., der 1900 anläßlich der Verabschiedung des Expeditionskorps gegen den Boxeraufstand diesen Vergleich gezogen haben soll und aufforderte, keinen Pardon zu geben – sehr zur Freude der Briten.

Eberhard Koenig, Baiern

 

 

Zu: „Der interkulturelle Glanz trügt“ von Christian Schwießelmann, JF 21/14

Armutszeugnis für Professoren

Es gäbe nicht einen solcher Plagiatsfälle, setzten Doktorväter Maßstäbe und kämen ihrer Verpflichtung nach, sich mit den Forschungen ihrer Kandidaten zu identifizieren und ihre Arbeiten als Betreuer zu begleiten. Ein Armutszeugnis deutscher Professoren.

Prof. Dr. Rudolf Röttger, Kiel

 

 

Zu: „Der rehlose Wald als Ideal?“ von Heiko Urbanzyk, JF 21/14

Unkorrekte Bildbeschriftung

Die Bildbeschreibung zu dem Foto mit dem Förster ist unkorrekt. Stecklinge sind in die Erde gesteckte abgeschnittene Zweigteile, sie dienen der Vermehrung von Baum- und Straucharten. Dieses Vermehrungsverfahren wird nur bei Weiden- und Pappelarten praktiziert, da hier die Bewurzelung der Stecklinge ohne spezielle Hormonbehandlung erfolgen kann. Im Bild hingegen handelt es sich offenbar um aus Samen erzogene Großpflanzen, sogenannte Loden (bis 1,50 Meter Höhe) oder Heister (über 1,50 Meter).

Die Einlassung des Vizepräsidenten des Bayrischen Jagdverbandes scheint mir nicht angemessen. Schließlich ist der Wildbestand durch einen falsch verstandenen Hegebegriff permanent gestiegen. Das führte zu erheblichen finanziellen Aufwendugnen der Waldwirtschaft, mußten doch vor allem Laubholzkulturen durch Zäune vor dem Wildverbiß geschützt werden. Vom Verbiß und Abäsen sind aber auch Sträucher, Kräuter und diverse Grasarten betroffen. Damit zerstören zu hohe Wildbestände ihre eigenen Lebensgrundlage, es kommt zu sogenannten Kümmerformen, ablesbar etwa am Gewicht der Tiere und der Qualität des Geweihs. Ein weiterer Aspekt ist die Fütterung: War diese vormals nur in Notzeiten erlaubt, wurde sie jedoch vielerorts übertrieben. Im übrigen bedingen sich Wald und Wild nicht gegenseitig, ersterer existiert auch ohne das Wild, das wiederum oft zwingend auf den Wald angewiesen ist.

Dr. Manfred Förster, Einbeck

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