© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co.  www.jungefreiheit.de  26/14 / 20. Juni 2014

Meldungen

Berlin schiebt brutalen Schläger nach Kenia ab

Berlin. Einer der vier Berliner U-Bahnschläger, die im Februar 2011 einen Handwerker ins Koma geprügelt hatten, ist nach Kenia abgeschoben worden. Jafeth S., der nach der Tat zu sechs Jahren Jugendstrafe verurteilt worden war, wurde dazu vorzeitig aus der Haft entlassen. Er darf 20 Jahre nicht mehr nach Deutschland einreisen.

Das Berliner Landgericht verhängte für die damals 15 bis 18 Jahre alten Ausländer wegen versuchten Mordes Gefängnisstrafen zwischen vier und sechs Jahren. Nach Angaben des Opfers, das bleibende Schäden davontrug, hatten die Schläger während der Tat „Scheiß-Nazis“ und „wir hassen Deutsche“ gerufen. Ein deutschfeindliches Motiv der aus dem Irak, dem Kosovo, Albanien und Kenia stammenden Jugendlichen wurde vom Gericht jedoch nicht festgestellt. Der Fall hatte aufgrund seiner Brutalität für Aufsehen gesorgt. (ho)

 

Familienministerin hißt Regenbogenfahne

Berlin. Das Bundesfamilienministerium hat in der vergangenen Woche anläßlich des diesjährigen Christopher-Street-Days die Regenbogenfahne gehißt. Erstmals wurde damit vor einem Bundesministerium das Symbol der Homosexuellen-Bewegung aufgezogen. „Mir ist wichtig, daß wir den Kampf für Vielfalt und Toleranz auf der rechtlichen Ebene, aber eben auch auf der kulturellen Ebene führen“, sagte Familienministerin Manuela Schwesig (SPD). „Denn unsere Gesellschaft ist bunt und vielfältig. Deshalb muß ‘Anders’ sein endlich normal sein.“ Vor allem Kinder aus Homosexuellenfamilien seien Vorurteilen und Ausgrenzungen ausgesetzt, begründete Schwesig ihr Engagement. Der Christopher-Street-Day wird in Berlin am 21. Juni gefeiert. (FA)

 

Jobcenter entläßt NPD-Funktionär

Frankfurt/Main. Das Jobcenter in Frankfurt am Main hat einen Mitarbeiter wegen seiner Mitgliedschaft in der NPD entlassen. „Frankfurt ist mit seiner Vielfalt ein Sinnbild für das friedliche Miteinander aller Menschen“, begründete Oberbürgermeister Peter Feldmann (SPD) die Kündigung. Repräsentanten der Stadt müßten sich rückhaltlos für die Demokratie einsetzen. Bei dem Mitarbeiter, der am Empfang des Jobcenters gearbeitet hatte, handelt es sich um den stellvertretenden Landesvorsitzenden der NPD in Hessen, Stefan Jagsch. Ausgangspunkt der Entlassung war ein Bericht der Frankfurter Rundschau über Jagschs Arbeitsstelle. Daraufhin stellte die Stadt ihn von der Arbeit frei. Obwohl Zweifel an der Rechtmäßigkeit der Kündigung bestehen, läßt die Stadt es auf einen Prozeß ankommen. Das Jobcenter hatte ursprünglich zurückhaltend reagiert: „Wir haben allein wegen der politischen Mitgliedschaft keine Handhabe. Die politische Ausrichtung darf uns nicht interessieren“, hieß es zunächst. (ho)

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