© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co.  www.jungefreiheit.de  27/14 / 27. Juni 2014

Aufgeschnappt
Ungeschützte Rothäute
Matthias Bäkermann

Auch der dreimalige Gewinn der höchsten Trophäe des American Football, des Superbowl, und der damit verbundene Aufstieg in den Olymp der populärsten US-Sportart konnten das United States Patent and Trademark Office (USPTO) nicht milde stimmen: Der Name der Washington Redskins „verunglimpfe die Native Americans“ und könne deshalb nicht als Warenzeichen eingetragen werden. Auch wenn der Indianername insofern nicht verboten wird, ist diese Entscheidung ein herber Schlag für die Einnahmen aus Fan-Artikeln der Rothäute, die nun jedermann ungestraft kopieren und vertreiben darf.

Bereits zuvor hatten liberale Politiker gegen den Verein mobil gemacht, dessen „Namen eine rassistische Bezeichnung fördert und das amerikanische Volk herabsetzt“, wie die New Yorker Daily News Mitte Juni US-Senator Harry Reid zitierte. Tatsächlich fühlten sich die fünf Kläger indianischer Abstammung diskriminiert – anders als 90 Prozent aller „natives“, wie der rechte Moderator Glenn Beck anmerkt. Sein Journalistenkollege Jordan Burchette ätzt polemisch, daß jetzt auch der Name des Staates Oklahoma auf den politisch korrekten Prüfstand gehöre: Schließlich bedeute er nichts anderes als „Land des roten Mannes“.

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