© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co.  www.jungefreiheit.de  29/14 / 11. Juli 2014

Meldungen

Staat als Schrittmacher für nachhaltigen Konsum

Berlin. Ungeachtet aller Nachhaltigkeitswerbung zeigt sich die Hälfte der deutschen Verbraucher unwillig, ökologisch orientiert zu konsumieren. Ihnen sei etwa der direkte Zusammenhang zwischen dem seltenen Metall Coltan im Handy und der Vernichtung des Lebensraums von Berggorillas durch Coltan-Abbau im Kongo nicht bewußt. Eine im Juni veranstaltete Tagung des Umweltministeriums über Strategien zur Förderung naturverträglichen Konsums bot indes wenig Anlaß zur Hoffnung auf baldigen Sinneswandel. Die Bundesregierung glaubt daher, der Staat als größter Konsument müsse nun beispielgebend wirken. Per Erlaß habe sie bereits geregelt, ausschließlich zertifizierte Holzprodukte zu beschaffen. Der Regierungsfuhrpark werde zunehmend mit E-Autos bestückt, und die Energieversorgung sei schon auf „Erneuerbare“ umgestellt (Umwelt, 6/2014). (dg)

www.bmub.bund.de

 

Herausforderungen für Landschaftsarchitekten

Hannover. Mit der Schöpfung des 150 Jahre alten New Yorker Central Park habe die „Geburtsstunde der Landschaftsarchitektur“ geschlagen. Für Christian Werthmann (Institut für Landschaftsarchitektur, Universität Hannover) ist das mehr als ein historisches Datum. Vielmehr weise es voraus auf die Bedeutung seiner Disziplin bei der humanen Urbanisierung des Planeten im 21. Jahrhundert. Die Kompetenz des Faches werde bei der ökologisch gerechten Konversion kontaminierter Industriegebiete eine ebenso wichtige Rolle spielen wie bei der Unterwasserinstallation künstlicher Austernfelder. Vom traditionellen Berufsbild, das durch die Pflege von Privatgärten geformt worden sei, bleibe nichts mehr übrig, rücke der Landschaftsarchitekt doch in die Rolle des Managers krisenhafter Entwicklungen in den demographisch explodierenden Metropolen der Südhalbkugel (Unimagazin, 3-4/2013). (ck)

www.uni-hannover.de

 

Neue Zählung der Schweizer Luchse

Heidelberg. In den Alpen und im Jura leben 158 erwachsene und halbwüchsige Luchse: eine nur scheinbar exakte Zahl. Denn Revisionen der wildtierökologischen Forschungsstelle in Muri bei Bern wiesen nach, daß die tatsächliche Zahl der Raubkatzen nur auf Schätzungen beruhe. Bisher hätten sich die Bestandsermittlungen per Fotofalle nämlich auf „Idealhabitate“ konzentriert. Von Menschen veränderte Lebensräume seien vernachlässigt worden, so daß hochgerechnete Zahlen wenig über die realistische Durchschnittsdichte aussagten. Ein neuer Zuschnitt der Untersuchungsgebiete solle nun die Populationszuwächse zuverlässiger bestimmen (Spektrum der Wissenschaft, 7/2014). (rs)

www.spektrum.de

 

Erkenntnis

„Dieser Vorgang hat Schwächen in den Abläufen von Nature und der mit uns veröffentlichenden Institutionen aufgezeigt.“

Die renommierte britische Wissenschaftszeitschrift „Nature“ hat vergangene Woche fehlerhafte Studien zur Stammzellenforschung zurückgerufen.

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