© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co.  www.jungefreiheit.de  30/14 / 18. Juli 2014

Meldungen

Parlament votiert gegen Burka-Verbot

WIen. Das österreichische Parlament hat den Burka-Verbotsantrag der FPÖ abgelehnt. Lediglich deren Abgeordnete und jene des Teams Stronach stimmten dem Antrag zu. Außen- und Integrationsminister Sebastian Kurz (ÖVP) erklärte zwar, daß das Tragen einer Burka „definitiv integrationshinderlich“ sowie der Zwang zum Tragen nicht mit den österreichischen Gesetzen vereinbar sei. Dennoch brauche Österreich keine „künstlichen Debatten“. Ohnehin handele es sich vorwiegend um „Touristinnen“ aus Saudi-Arabien, die in Zell am See und am Wiener Kohlmarkt „sehr, sehr viel Geld in Österreich ausgeben“ würden. Carmen Gartelgruber (FPÖ) wertete die Argumentation als „handfesten Skandal“: „Wenn man genügend Blutdiamanten nach Österreich verschifft, ist der ÖVP keine Argumentation zu dumm dafür, ihre Seele und damit auch die Rechte der im Namen der Religionsfreiheit unterdrückten Frauen zu verkaufen.“ (ctw)

 

Abtreibung abgelehnt – Chefarzt entlassen

WARSCHAU. Wegen der Verweigerung einer legalen Abtreibung hat die Stadt Warschau den Direktor einer städtischen Klinik entlassen. Der Gynäkologe habe gegen seine ärztliche Pflicht verstoßen und es unterlassen, der Schwangeren einen anderen Ort für die zulässige Abtreibung anzugeben, sagte Oberbürgermeisterin Hanna Gronkiewicz-Waltz zur Begründung. Der Chef der „Klinik der Heiligen Familie“, Bogdan Chazan, hatte einer Frau einen Schwangerschaftsabbruch in der 23. Woche verweigert. Bei deren ungeborenem Kind waren unheilbare Kopf- und Hirndefekte diagnostiziert worden. In diesem Fall erlaubt das polnische Gesetz eine Abtreibung. Das Neugeborene war nach einigen Tagen gestorben. Der Warschauer Metropolit Kazimierz Nycz sagte, Chazan habe seine Stelle wegen der Berufung auf die Gewissensklausel verloren. (ru)

 

Mazedonien: Albaner fühlen sich diskriminiert

Skopje. Tausende Angehörige der albanischen Gemeinschaft haben sich nach der Verurteilung von sechs Islamisten unter der Losung „Wir sind keine Terroristen, wir wollen Gerechtigkeit“ in der mazedonischen Hauptstadt gewalttätige Auseinandersetzungen mit der Polizei geliefert. Angaben des Informationsportals Pelagon.de zufolge wurden die Albaner wegen Mordes an fünf ethnischen Mazedoniern zu lebenslangen Haftstrafen verurteilt. Doch sowohl die Motive für die Tat als auch das Schicksal der Tatwaffen seien ungeklärt. Seit dem Mord im April 2012 kam es zu einem Anstieg der Spannungen zwischen ethnischen und albanischen Mazedoniern. Etwa ein Viertel der Einwohner Mazedoniens sind Albaner. (ctw)

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