© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co.  www.jungefreiheit.de  30/14 / 18. Juli 2014

CD-Kritik: Judas Priest
Sägende Riffs
Henning Hoffgaard

Sie sind zurück. Nach sechs langen Jahren legen die britischen Heavy-Metal-Ikonen von Judas Priest endlich ihr neues Album „Redeemer of Souls“ vor. Viele Kritiker zeigten sich im Vorfeld skeptisch, ob die 1969 gegründete Band um den 62jährigen Frontmann Rob Halford noch einmal an alte Erfolge anknüpfen kann. Sie können. Die Songs knallen viele junge Metal-Bands, die in den vergangenen Jahren Erfolge feierten, gnadenlos aus den Schuhen. Baß, Schlagzeug und Gitarren erzeugen Druck ohne Ende. Bei „Metalizer“ legt die Band ein Tempo vor, das ihr viele Fans nicht mehr zugetraut hätten. Höhepunkt ist ohne Frage das epische „Halls of Valhalla“. Hier zeigt Halford, daß er bis heute den Spitznamen „Metal God“ völlig zu Recht trägt. Die Stimme klingt in den tieferen Tonlagen kraftvoller denn je, und die zum Markenzeichen gewordenen hohen Schreie erlauben keine Kritik.

Für die Songtexte gibt es zwar keinen Kreativpreis, aber eine Band, die den Heavy Metal so nachhaltig geprägt hat, braucht sich auch nicht mehr neu zu erfinden. Einige eher durchschnittliche Stücke haben sich (wie bei fast allen Priest-Platten) auch dazwischengemogelt, doch die fulminanten, Wälder zersägenden Riffs der beiden exzellenten Gitarristen Richie Faulkner und Glenn Tipton entschädigen dafür in jeder Sekunde. Walhalla muß also noch warten. The Priest is back. Und wie.

Judas Priest, Redeemer of Souls Smi Col (Sony Music) www.sonymusic.de

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