© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co.  www.jungefreiheit.de  31-32/14 / 25. Juli 2014

Meldungen

Orang-Utans: Auf Sumatra vor dem Aus

Heidelberg. „In den Regenwäldern Sumatras und Borneos spielt sich eine Tragödie ab, deren Schlußakt das endgültige Verschwinden der Menschenaffen sein könnte“: Schon in wenigen Jahren, warnt der Journalist Carsten Stormer, könnten die letzten Orang-Utans den expandierenden Palmölbaum-Monokulturen zum Opfer gefallen sein. Angesichts dieser düsteren Zukunft mutet der von Stormer geschilderte einsame Kampf des britischen Tierschützers Ian Singleton, der auf Sumatra eine Auffangstation für Orangs betreibt, wie eine Sisyphusarbeit an. Allein im März 2012 seien 100 Tiere bei illegalen Brandrodungen getötet worden, so daß der 1993 ohnehin schon stark dezimierte Bestand von 12.000 heute kaum mehr 3.000 Tiere zählt (Natur, 6/2014). (dg)

www.natur.de

 

Kosmologie: Einsteins langer Lernprozeß

HEIDELBERG. Albert Einstein gab 1917 den von seiner Allgemeinen Relativitätstheorie (1916) initiierten Startschuß zur Entwicklung der modernen Kosmologie, als er seine Hypothese eines statischen, räumlich gekrümmten Universums endlicher Größe vorstellte. Seine Aussage, das Universum sei von ewiger Dauer und unveränderlich, konnte jedoch schon binnen eines Jahrzehnts von der Internationale der Kosmologen und Astrophysiker widerlegt werden. Nur höchst widerstrebend, wie der Astronom Harry Nussbaumer (ETH Zürich) in seiner wissenschaftshistorischen Rekonstruktion von Einsteins Lernprozeß zeigt, habe sich das Genie zu jener neuen Kosmologie „bekehren“ lassen, die bis heute unwiderlegt von einem expandierenden Universum ausgeht, eine Modellannahme, die in den 1920ern aus der Synthese von Beobachtung und Theorie entstand (Sterne und Weltraum, 6/2014). (ft)

www.sterne-und-weltraum.de

 

IPCC-Bericht bestätigt Klimaskeptiker nicht

Weinheim. Temperaturtrends über kurze Zeiträume wie die 15 Jahre seit 1999 sagen nur „äußerst wenig“ über den langfristigen menschengemachten Klimawandel aus. Mit dieser Feststellung kontert Jochem Marotzke (MPI für Meteorologie Hamburg), Koordinator des Kapitels „Evaluation von Klimamodellen“ im 5. IPCC-Sachstandsbericht, die Reaktionen von Kritikern. Der Bericht weise seit 1999 zwar eine „Pause“ im Prozeß der Erderwärmung nach. Die Abschwächung des Trends sei jedoch nur eine Folge natürlicher Klimavariabilität. Zweifel an der menschlich verursachten globalen Erwärmung, deren physikalische Grundlage „robust nachgewiesen“ sei, nähre der letzte IPCC-Bericht also keineswegs (Physik in unserer Zeit, 3/2014). (ck)

www.pro-physik.de

 

Erkenntnis

„Daß wir eine Aktivierung der motorischen Bereiche des Gehirns gefunden haben, wenn die Kinder nur zuhören, ist bedeutend, denn es heißt, daß das Gehirn der Babys schon ganz zu Beginn übt, zu antworten.“

Patricia Kuhl, University of Washington, über ihre Studie zum Spracherwerb von Säuglingen

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