© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co.  www.jungefreiheit.de  33/14 / 08. August 2014

Meldungen

FPÖ kritisiert Sanktionen gegen Rußland

WIEN. Die Freiheitliche Partei Österreichs (FPÖ) hat sich strikt gegen die von der EU verhängten zusätzlichen Sanktionen gegen Rußland, denen sich auch die rot-schwarze Regierung angeschlossen hatte, ausgesprochen. Parteichef Heinz-Christian Strache warnte in diesem Zusammenhang unter Verweis auf 30.000 Arbeitsplätze, die vom Handel mit Rußland abhängen würden, nicht nur vor den wirtschaftlichen Folgen für Österreich, sondern auch vor einer Erhöhung der Gaspreise durch Moskau im Winter. Explizit kritisierte der 45jährige den Umstand, daß Österreich – anders als die Schweiz – seine neutrale Rolle nicht wahrgenommen habe, und appellierte an die federführenden Politiker der EU, die Interessen der Union und nicht jene der USA zu vertreten. Denn den Schaden, der hier angerichtet werde, werde die EU alleine zu tragen haben. Den EU-Sanktionen zufolge erhalten russische Staatsbanken nur noch eingeschränkten Zugang zum europäischen Kapitalmarkt. Auf Waffen und Güter, die auch zu militärischen Zwecken genutzt werden können, sind mit einem Exportverbot belegt. Ferner darf Hochtechnologie, insbesondere für die Ölförderung, vorerst nicht mehr nach Rußland exportiert werden. (ctw)

 

Irak: Radikalsunnitischer Terror nicht zu stoppen

MOSSUL. Kämpfer der radikalen Gruppe Islamischer Staat (IS) haben innerhalb weniger Tage weite Teile des nördlichen Iraks erobert und zahlreiche Kurden getötet. Neben den Städten Sumar, Sindschar und Wana haben sie das Salah-Ölfeld sowie den Mossul-Staudamm unter ihre Kontrolle gebracht. Somit bedrohen die Islamkämpfer unter anderem die Millionenmetropole Mossul, die sie fluten könnten. Dadurch geraten die in der Region ansässigen Kurden weiter unter Druck. IS gab bekannt, sie habe Hunderte kurdische Kämpfer getötet oder vertrieben. Auch sei umfangreiches militärisches Material in ihre Hände gefallen. Neben den drei Städten seien auch zwölf Dörfer eingenommen worden. Nach Angaben der Vereinten Nationen befinden sich im Norden des Iraks derzeit rund 200.000 Menschen auf der Flucht. Besonders prekär ist die Situation in Sindschar. Neben den ortsansässigen Jesiden, die von den IS-Kämpfern als „Teufelsanbeter“ verachtet werden, halten sich in der Stadt auch Tausende schiitische Flüchtlinge auf. Nach der Offensive im Juni hat die Gruppe IS – damals noch unter dem Namen Islamischer Staat in der Levante (Isis) – weite Teile des Nordens und Westens erobert. In den besetzten Gebieten richteten die radikalen Moslems mehrere Massaker unter den Schiiten an. Hunderttausende sind in den kurdischen Teil des Irak geflohen, darunter auch zahlreiche Christen. (FA)

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