© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co.  www.jungefreiheit.de  33/14 / 08. August 2014

Meldungen

Argentinien tilgt trotz Pleite weiter Schulden

Buenos Aires. Trotz der erneuten Staatspleite will Argentinien seine Schulden von rund 9,7 Milliarden US-Dollar bei den Industrieländern in den nächsten fünf Jahren tilgen. Die Hauptgläubigerstaaten, zu denen auch die Bundesrepublik als größter Einzelgläubiger zählt, bestätigten den Eingang der ersten Tranche von 642 Millionen Dollar. Die argentinische Regierung war zahlungsunfähig geworden, nachdem sich die drittgrößte Volkswirtschaft Lateinamerikas nicht mit US-Hedgefonds auf die Rückzahlung von Staatsanleihen aus der Zeit vor der letzten Insolvenz Argentiniens 2001/2002 einigen konnte. Der verstorbene Staatspräsident Néstor Kirchner – Ehemann und Amtsvorgänger der heutigen Staatspräsidentin Cristina Fernández de Kirchner – hatte seinerzeit einen Forderungsverzicht der Gläubiger erzwungen, den nun ein US-Gericht aufhob. (cs)

Max Otte rügt kritiklose Enteignung der Sparer

GRAZ. Der Ökonom Max Otte hat den mangelnden Widerstandsgeist der Deutschen gegen ihre offene und verdeckte Enteignung beklagt. Die Leute ließen alles mit sich machen, sagt der an der österreichischen Karl-Franzens-Universität in Graz lehrende Wirtschaftswissenschaftler im Interview mit den Deutschen Wirtschaftsnachrichten. Seit sieben Jahren liegen die Guthabenzinsen deutlich unter der tatsächlichen Inflation, eine faktische Enteignung der Sparer zugunsten des Staates um zwei bis drei Prozent. Nun werde in Spanien sogar flagrant in die Vermögen der Sparer eingegriffen (JF 31/32). Deutschland sei auf dem Weg in den Sozialismus, befürchtet Otte, der als Prophet der Finanzkrise 2008/2009 bekannt wurde. (cs)

Meyer-Werft expandiert nach Finnland

Papenburg. Die Meyer-Werft kauft sich bei der finnischen Kreuzfahrtwerft STX in Turku ein. Der deutsche Schiffbaubetrieb, der sich seit sechs Generationen in Familienbesitz befindet, steigt mit 70 Prozent bei den Finnen ein. Geschäftsführer Jan Meyer hofft auf gegenseitige Lern- und Synergieeffekte. Ein Personalabbau sei an keinem Standort ein Thema. (cs)

Zahl der Woche

6.220 Euro Schulden haben saarländische Gemeinden pro Einwohner Ende 2012 aufgetürmt – ein bundesweiter Negativrekord. Am besten stehen die Kommunen Bayerns (2.293 Euro) und Sachsens (2.753 Euro) da. (Statistisches Bundesamt)