© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co.  www.jungefreiheit.de  35/14 / 22. August 2014

Meldungen

Türkei: BND-Abhöraktion ist völlig inakzeptabel

ANKARA. Der türkische Außenminister Ahmet Davutoğlu hat die Ausspähung seines Heimatlandes durch den deutschen Bundesnachrichtendienst (BND) verurteilt. Sollten die Behauptungen richtig sein, könne dies weder „akzeptiert“ noch „entschuldigt“ werden, so der Politiker in einer Aussendung. Angaben der türkischen Nachrichtenagentur TRT zufolge habe Davutoğlu gegenüber seinem deutschen Kollegen Frank-Walter Steinmeier in einem Telefongespräch darauf verwiesen, daß geheimdienstliche Beobachtungen zwischen verbündeten Ländern nicht nur „inakzeptabel“ seien, sondern auch dem „Geist der Allianz“ widersprächen. Die Minister einigten sich im Anschluß darauf, daß die Geheimdienstchefs beider Länder „baldmöglichst zusammenkommen“ werden, um Klarheit in der Affäre zu schaffen. (ctw)

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Der zwarte Piet ist kein rassistisches Symbol

AMSTERDAM. Die Gilde des Zwarten Piets hat das Urteil des Verwaltungsgerichtes in Amsterdam angefochten, wonach die traditionelle Figur des niederländischen Nikolausfestes „rassistisch“ sei (JF 29/14). Geklagt hatten 21 Schwarze, die sich von dem dunkel geschminkten Helfer des Nikolaus beleidigt fühlten. Die Entscheidung von Anfang Juli beruhe auf falschen historischen Tatsachen, begründete der Brauchtumsverein nun seinen Vorstoß. „Wir sehen absolut nichts Rassistisches in dem Betragen oder dem Aussehen vom Zwarten Piet“, sagte der Vereinsvorsitzende Marc Giling gegenüber der Volkskrant. „Die Historie des Zwarten Piets hat nichts zu tun mit der Sklavereivergangenheit.“ Die Pietengilde repräsentiert die Darsteller, die jährlich am 5. Dezember zum niederländischen Nikolausfest auftreten. Die heutige Darstellung des Zwarten Piets als stilisierter Mohr ist seit Mitte des 19. Jahrhunderts überliefert. (FA)

 

Moskaus Einfuhrverbote: EU-Millionen für Bauern

BRÜSSEL. In Anbetracht russischer Einfuhrbeschränkungen für Agrarprodukte hat die EU-Kommission Unterstützungsmaßnahmen für Produzenten von verderblichen Obst- und Gemüsearten angekündigt. Aktuelle Zahlen belegten, daß die Folgen auf bestimmten Marktsegmenten bereits spürbar seien. Dies treffe vor allem auf Tomaten, Karotten, Weißkohl, Paprika, Blumenkohl, Gurken und Cornichons, Pilze, Äpfel, Birnen, rote Früchte, Tafeltrauben und Kiwis zu. Als erste Maßnahme werden als Ausfallhilfe bis November 125 Millionen Euro bereitgestellt. Die EU-Kommission will die Marktentwicklung aller Sektoren „in enger Abstimmung mit den Mitgliedstaaten“ weiter verfolgen und falls nötig weitere Unterstützungsmaßnahmen beschließen. (ctw)

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