© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co.  www.jungefreiheit.de  35/14 / 22. August 2014

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Uno-Generalsekretär ermahnt US-Polizei

NEW YORK. Uno-Generalsekretär Ban Ki-moon hat die US-Behörden aufgefordert, die Demonstrationsfreiheit in Ferguson zu schützen. Nach den gewaltsamen Unruhen wegen tödlicher Schüsse eines Polizisten auf einen schwarzen Jugendlichen in dem Vorort von St. Louis rief er zu Besonnenheit auf. Im Umgang mit den Demonstranten sollte die Regierung nationale und internationale Rechtsstandards einhalten, sagte ein Sprecher der Vereinten Nationen. Unterdessen hatte der Gouverneur des Bundesstaats Missouri, Jay Nixon, die Nationalgarde angefordert, um weitere Angriffe auf Polizisten und Plünderungen zu verhindern. „Angesichts dieser absichtlichen, koordinierten gewalttätigen Angriffe auf Leben und Eigentum in Ferguson werde ich die Leitung den sehr fähigen Männern und Frauen der Missouri-Nationalgarde übertragen“, sagte Nixon laut einem Bericht des US-Nachrichtensenders CNN. In der Kleinstadt war es nach dem Tod des 18jährigen Michael Brown zu brutalen Zusammenstößen zwischen Sicherheitskräften und Schwarzen gekommen. Dabei sollen auch Schüsse auf die Beamten abgegeben und Molotowcocktails geworfen worden sein. Die Polizei setzte Tränengas und Blendgranaten ein, um die nächtlichen Demonstrationen zu beenden. Laut einer von der Familie des Opfers in Auftrag gegebenen Autopsie wurde Brown von sechs Kugeln aus der Pistole eines Polizisten von vorne in Brust und Kopf getroffen. Zuvor war er von diesem kontrolliert worden, nachdem er auf der Straßenmitte gelaufen war und im Verdacht stand, einen Ladendiebstahl begangen zu haben. Laut örtlichen Polizeiangaben habe Michael Brown dann im Streifenwagen versucht, einem Polizisten die Waffe zu entreißen und sei daraufhin erschossen worden. (cs/ho)

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