© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co.  www.jungefreiheit.de  36/14 / 29. August 2014

Besoldungsreform bedroht Fachhochschulen: Sparprogramm seit 2005
Poröser Fels praxisnaher Ausbildung
(wm)

Wolfgang Eibner, Wirtschaftsprofessor an der Ernst-Abbe-Fachhochschule in Jena und Vorsitzender des Hochschullehrerbundes Thüringen, geizt nicht mit starken Worten, um kurz vor der Landtagswahl am 14. September auf die Pauke zu hauen. Denn das noch amtierende CDU-geführte Erfurter Kabinett betreibe, gemeinsam mit dem Bund und den übrigen Landesregierungen, nicht weniger als den „bildungspolitischen Niedergang Deutschlands“ (Die Neue Hochschule, 3/2014). Man sei nämlich dabei, die Fachhochschulen als „Fels praxisnaher Ausbildung“ und Rückgrat des weltweit unerreichten „grandiosen deutschen Bildungskonzepts der dualen Berufsausbildung“ zu zerstören. Die abschüssige Bahn sei 2005 mit der Einführung der „W-Besoldung“ betreten worden, die vor allem die Fachhochschulen geschwächt habe. Diese „leistungsgerechte Besoldungsreform“, die 2012 einer verfassungsrechtlichen Überprüfung in Karlsruhe nicht standhielt, sei nie etwas anderes gewesen als ein „Sparprogramm zur Absenkung der Gehälter“ im Hochschulbereich. Zumal in Thüringen, wo der W2-Professor nur 5.000 statt der in Bayern und Hessen gewährten knapp 6.000 Euro brutto beziehe, gerieten die mit der Wirtschaft um Leistungsträger konkurrierenden Fachhochschulen zusehends ins Hintertreffen. (wm)

www.hlb.de/die-neue-hochschule

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