© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co.  www.jungefreiheit.de  37/14 / 05. September 2014

Meldungen

Staat schützt künftig die traditionelle Ehe

PRESSBURG. In der Slowakei ist am 1. September eine Verfassungsänderung in Kraft getreten, welche die natürliche Form der Ehe unter den Schutz des Staates stellt. Der Verfassungszusatz umfaßt zwei Sätze: „Die Ehe ist ein einzigartiger Bund zwischen Mann und Frau“ sowie „Die Republik Slowakei schützt umfassend die Ehe und fördert ihr Wohl“. Die verfassungsändernde Mehrheit war im Juni im Parlament nach einer Einigung zwischen Christ- und Sozialdemokraten zustande gekommen. „Ich freue mich, daß sich die Slowakei den wenigen Ländern in der EU angeschlossen hat, in denen Ehe und Familie einen unersetzbaren Hauptplatz unter den traditionellen Werten einnehmen“, sagte der Chef der christdemokratischen Partei KDH, Ján Figeľ. In Meinungsumfragen äußerten 82 Prozent der Slowaken ihre Unterstützung für den Verfassungszusatz. (ru)

 

Ukip-Chef Farage erfreut über Tory-Überläufer

LONDON. Der euroskeptische konservative Unterhausabgeordnete Douglas Carswell ist zur United Kingdom Independence Party (Ukip) übergetreten. „Uns ist in Westminister eines der schwersten Kunststücke gelungen“, kommentierte Parteichef Nigel Farage den Übertritt, der die politischen Verhältnisse auf der Insel neun Monate vor der nächsten Unterhauswahl ins Rutschen bringen könnte. Farage sprach von einem „Wendepunkt in der britischen Politik“. Carswell, der von seinem Tory-Mandat zurücktrat und sich in Clacton (Essex) zur Nachwahl stellt, begründete seinen Austritt mit der politischen Lähmung der Konservativen unter Cameron in der Einwanderungspolitik, dem Schuldenabbau und der Bankenreform. Zudem sei das geplante Referendum zum EU-Austritt Großbritanniens 2017 eine Farce. Die Regierung habe mit Brüssel längst einen „Deal“ geschlossen, so viele Konzessionen zu machen, daß die Briten in der EU verbleiben, klagte der 1971 geborene Historiker. (cs)

 

Bulgarien: Schlag gegen Schleuserkriminalität

SOFIA. Bulgarischen Sicherheitsbehörden ist ein Schlag gegen den internationalen Flüchtlingsschmuggel gelungen. Im nahe der türkischen Grenze gelegenen Plovdiv haben sie zwei Druckereien ausgehoben, die gefälschte bulgarische Dokumente – darunter Pässe, Personalausweise, Führerscheine sowie Falschgeld – herstellten. Angaben des Generalsekretärs des Innenministeriums Svetlozar Lazarov zufolge waren die hochwertigen Fälschungen für Mittelsmänner in der Türkei bestimmt, die die Einreise syrischer Staatsbürger in die EU organisieren. Bei der Durchsuchung wurden 10.000 Muster für die Herstellung von gefälschten Dokumenten sichergestellt. Explizit ging es um ein Geschäft im Wert von 50.000 US-Dollar für 1.000 Pässe. Nach dem Bau eines bulgarisch-türkischen Grenzzauns, so Radio Bulgarien, sei nun die neue Dienstleistung Flüchtlingsschmuggel „nachgefragter und lukrativer“ denn je. (ctw)

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