© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co.  www.jungefreiheit.de  37/14 / 05. September 2014

Meldungen

DIW türkt Gehaltslücken zwischen Mann und Frau

KÖLN. Das Institut der deutschen Wirtschaft (IW) hat einen Bericht des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung (DIW) zurückgewiesen, wonach Frauen nur über ein nur halb so hohes Einkommen wie Männer verfügen. Das DIW habe die steuerpflichtigen Bruttojahresverdienste verglichen, ohne zu berücksichtigen, daß Frauen häufiger als Männer in Teilzeit arbeiteten, kritisierte Oliver Stettes vom IW das Konkurrenzinstitut. Hätten die Kollegen zudem die Unterschiede in Berufswahl und Erwerbsbiographie zwischen Mann und Frau eingerechnet, würde sich die Gehaltslücke schnell verflüchtigen. „Ähnlich zu bewerten ist die Empörung darüber, daß Lohnersatzleistungen und Renten bei Frauen und Männern unterschiedlich hoch ausfallen. Schließlich leiten sie sich aus dem früheren Erwerbseinkommen ab.“ (cs)

 

Zentralbank plant Kauf verbriefter Kredite

FRANKFURT AM MAIN. Die Europäische Zentralbank will erstmals marode Staatsanleihen direkt aufkaufen. Die Zentralbank werde „mit allen zur Verfügung stehenden Mitteln“ die niedrige Inflation in Europa anheizen, kündigte Mario Draghi auf einer Tagung der Welt-Notenbanker an. Gegen die Warnung der Bundesbank will der frühere Goldman-Sachs-Vizechef dazu den Handel mit den umstrittenen Kreditverbriefungen (ABS) wiederbeleben, die als „Brandbeschleuniger“ der Finanzkrise von 2007/08 gelten. Draghi läßt sich dabei vom weltgrößten Vermögensverwalter, dem US-Unternehmen Blackrock, beraten. (cs)

 

Minister ruft auf, Äpfel gegen Putin zu essen

Berlin. Bundeslandwirtschaftsminister Christian Schmidt (CSU)hat die Deutschen aufgefordert, mehr heimische Äpfel zu essen, um ein mögliches Überangebot nach dem Importverbot des Kremls (JF 35/14) zu kompensieren. Der Minister will vermeiden, sinkende Preise zu stabilisieren, indem Lebensmittel vernichtet werden. „An apple a day keeps Putin away“, kalauerte er in Anlehnung an ein englisches Sprichwort. Weniger als 0,5 Prozent der deutschen Produktion gehen nach Rußland. (cs)

 

Zahl der Woche

Auf 58 Prozent hat sich der Anteil von Möbeln ausländischer Fabrikation (vor allem China und Osteuropa)in den letzten zehn Jahren verdoppelt. Dagegen sank der Export von Möbeln „Made in Germany“ bis Mai 2014 auf 3,8 Milliarden Euro. (Quelle: Verband der Deutschen Möbelindustrie)

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