© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co.  www.jungefreiheit.de  37/14 / 05. September 2014

Meldungen

Pfälzerwald als Drehkreuz der Luchsprojekte

BONN. Die Stiftung Natur und Umwelt Rheinland-Pfalz treibt mit EU-Unterstützung ihr Projekt „Wiederansiedlung des Luchses im Pfälzerwald“ voran. In einem der größten zusammenhängenden Waldgebiete Deutschlands soll eine eigene Luchspopulation aufgebaut werden. Anders als die Wiederansiedlungsprojekte in Harz und Bayerischem Wald (JF 24/14) hätte dieser Bestand nach WWF-Einschätzung das Potential, zu einem „Drehkreuz und zu einem entscheidenden Schlüssel-Vorkommen der Luchse in Mitteleuropa“ zu werden. Mittel- bis langfristig könnte das Projekt im Pfälzerwald Brücken schlagen zu den Luchspopulationen im Elsaß, in der Schweiz und auch zu den deutschen Luchsen im Harz und in Bayern (Natur und Landschaft, 7/2014). (dg)

www.natur-und-landschaft.de

 

Pazifischer Plattwurm: Bioinvasor entdeckt

Stuttgart. Französische Biologen haben in einem Gewächshaus des Botanischen Gartens von Caen an der Nordküste Frankreichs eine landgestützte Plattwurmart (Platydemus manokwari) entdeckt, die im pazifischen Raum beheimatet ist. Sie zählt zu den 100 schlimmsten Fremdarten der Welt. Die schwarzen Plattwürmer ähneln einer kleinen, etwas dicklichen Schlange und sind sehr anpassungsfähig. Sie fressen Schnecken und eine große Zahl wirbelloser Tiere. Sie dezimieren vor allem die Bestände heimischer Regenwürmer, so daß ihre starke Präsenz fatale Auswirkungen auf die Qualität europäischer Böden hätte. Ihre weitere Ausbreitung sollte daher „unbedingt unterbunden werden, solange dies noch möglich ist“ (Naturwissenschaftliche Rundschau, 5/2014). (dg)

www.naturwissenschaftliche-rundschau.de

 

Kiebitz: Artenschutz für einstigen Allerweltsvogel

Berlin. Der Naturschutzbund Deutschland e. V. (Nabu) verwendet 1,45 Millionen Euro für den Schutz des Kiebitz. Der taubengroße, grau-grün-weiße Vogel mit der charakteristischen langen, zweizipfligen Haube war um 1960 auf Wiesen und Feldern allbekannt. Sein Bestand ist seit 1990 drastisch eingebrochen. Heute werden nur noch 80.000 Brutpaare registriert. Intensive landwirtschaftliche Nutzung und veränderte Fruchtfolgen haben dem ausschließlich auf Agrarflächen brütenden Kiebitz arg zugesetzt. Da der hohe und dichte Pflanzenwuchs Brut und Jungenaufzucht oft unmöglich macht, will der Nabu, der den Löwenanteil des Artenschutz-Projektetats vom Bundesumweltministerium erhielt, Landwirte dafür gewinnen, auf Äckern und Wiesen vegetationslose Flächen zu schaffen, die dem Vogel „Rundumsicht“ gewähren. (dm)

www.nabu.de

 

Erkenntnis

„Man kann die Dinge, die jetzt in der Zwischenzeit überwacht und kontrolliert werden, gar nicht mehr verschlüsseln.“

Der IT-Experte Peter Glaser (Ehrenmitglied des Chaos Computer Clubs) angesichts der 33.000 weltbesten Mathematiker, die die NSA beschäftigt.

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