© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co.  www.jungefreiheit.de  39/14 / 19. September 2014

Meldungen

Zahl der Asylbewerber steigt

BERLIN. Die Zahl der Asylbewerber ist im August erneut gestiegen. Laut Bundesinnenministerium stellten 17.695 Personen in Deutschland einen Antrag auf Asyl. Dies entspricht einer Steigerung von 58,3 Prozent im Vergleich zum Vorjahresmonat. 15.138 Asylgesuche waren Erstanträge, 2.557 Folgeanträge. Die Behörden entschieden im August über die Anträge von 8.706 Personen, von denen 2.427 den Status eines Flüchtlings erhielten. Die meisten Asylbewerber stammten im August aus Syrien (3.419). An zweiter Stelle der Hauptherkunftsländer folgte mit 2.460 Anträgen Serbien. Drittgrößte Gruppe waren mit 1.928 Anträgen Eritreer. Laut der Statistik haben damit von Januar bis August dieses Jahres bereits 115.737 Personen Asyl in Deutschland beantragt, rund 100.000 waren Erstanträge. Dies bedeutet im Vergleich zum Vorjahreszeitraum einen Zuwachs von 44.495 Asylbewerbern (62,5 Prozent). (dk)

 

NRW: Mehr ausländische Häftlinge

DÜSSELDORF. Der Ausländeranteil in nordrhein-westfälischen Gefängnissen steigt weiter. Im März hatten 25,2 Prozent der Häftlinge keine deutsche Staatsangehörigkeit. Das sind laut Statistischem Landesamt 0,9 Prozent mehr als noch 2013. Nordrhein-Westfalen hat einen Ausländeranteil von 9,2 Prozent. Der Migrationshintergrund wird von der Behörde nicht erfaßt. Insgesamt lag die Zahl der Häftlinge in den Justizvollzugs- und Jugendstrafanstalten Nordrein-Westfalens bei 14.217 und damit etwas niedriger als im Vorjahr (2013: 14.473). Etwa jeder dritte Straffällige (4.206) befand sich im offenen Vollzug. 113 Inhaftierte (0,8 Prozent) befanden sich in Sicherheitsverwahrung. Der Frauenanteil lag bei 6,4 Prozent. Die meisten Kriminellen verbüßten Haftstrafen von weniger als einem Jahr (6.164). 1.532 Personen wurden zu mehr als fünf Jahren Gefängnis verurteilt. (ho)

 

Mieter müssen Flüchtlingen weichen

OSNABRÜCK. Knapp 30 Mieter in Osnabrück müssen ihre Wohnungen verlassen, damit die Stadt weitere Asylbewerber aufnehmen kann. Der Osnabrücker Sportclub (OSC), der die frühere Landwehrkaserne von den Stadtwerken gepachtet hat, forderte die Mieter Anfang September auf, ihre Wohnungen binnen drei Wochen zu räumen. Damit wollte der OSC die Mieter, denen eine dreimonatige Kündigungsfrist garantiert ist, offenbar unter Druck setzen. OSC-Geschäftsführer Peter Abs sagte der Neuen Osnabrücker Zeitung (NOZ), er habe dies getan, „um Schwung in die Sache zu bringen“. Stadträtin Maria Rzyski versicherte dagegen, daß kein Druck ausgeübt werde. Den Rausschmiß der Mieter rechtfertigte sie mit den steigenden Asylbewerberzahlen. Insgesamt müsse die Stadt mehr als 330 Personen aufnehmen. (ho)

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